PETA-Expertin gibt Tipps für ein beschwer­de­ar­mes Hundeleben trotz Allergien und Unverträglichkeiten

Genaue Einordnung ent­schei­dend für pas­sen­de Behandlung

Stuttgart. Führt die Hundenahrung zu Beschwerden, müs­sen Halter wach­sam sein. Juckreiz, ver­mehr­tes Lecken sowie Magen-Darm-Probleme kön­nen auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder gar eine Allergie des tie­ri­schen Mitbewohners hin­wei­sen. Rund fünf Millionen Hunde leben in deut­schen Haushalten. Fast eine Million von ihnen hat mit uner­wünsch­ten Reaktionen auf ihre Nahrung zu kämp­fen. PETA-Fachreferentin und Tierpsychologin Jana Hoger erklärt, wie Überempfindlichkeiten bei Hunden aus­se­hen kön­nen und was den Tieren hilft, um ein sta­bi­les und glück­li­ches Leben zu führen.

„Auch bei unse­ren tie­ri­schen Begleitern sind Unverträglichkeiten und Allergien kei­ne Seltenheit mehr. Manchmal ent­ste­hen sie sogar zucht­be­dingt“, so Jana Hoger. „Viele Hunde lei­den mas­siv unter den Folgen von Allergien und Unverträglichkeiten, deren Symptome im bes­ten Fall schnell erkannt und dann auch ent­spre­chend behan­delt wer­den soll­ten. Hierfür lohnt es sich, den Vierbeiner gut zu beob­ach­ten und der Ursache zusam­men mit Fachleuten auf den Grund zu gehen.“

Symptome von Allergien und Intoleranzen – die­se Anzeichen sind zu beach­ten: Die Symptome von Nahrungsmittelunverträglichkeiten kön­nen stark vari­ie­ren. Leidet der tie­ri­sche Mitbewohner wie­der­holt an Unbehagen oder über einen län­ge­ren Zeitraum hin­weg an Durchfall oder regel­mä­ßi­gem Erbrechen, soll­te unbe­dingt eine Tierklinik auf­ge­sucht wer­den. Auch Juckreiz und ent­zün­de­te Hautstellen kön­nen auf unbe­kömm­li­che Nahrung zurück­zu­füh­ren sein. Ist das Nervenkostüm des Hundes durch die­se Dauerbelastung oder even­tu­el­le Schmerzen bereits geschwächt, kön­nen auch Verhaltensänderungen fol­gen. Zieht sich das Tier ver­mehrt zurück, wirkt teil­nahms­los oder ist leicht reiz­bar, kämpft es mög­li­cher­wei­se gegen eine Allergie oder Unverträglichkeit an. Allerdings kön­nen die­se Anzeichen eben­falls bei ande­ren Erkrankungen auf­tre­ten. PETA emp­fiehlt daher, den Hund zu beob­ach­ten und even­tu­el­le Symptome immer pro­fes­sio­nell abklä­ren zu lassen.

Allergene, Nahrungsmittel und Umweltfaktoren kön­nen Reaktionen aus­lö­sen: „Es ist wich­tig, zu unter­schei­den, ob es sich bei den Problemen des Vierbeiners um eine Allergie oder um eine Unverträglichkeit han­delt. Nur dann kann dem Tier opti­mal gehol­fen wer­den“, erklärt Jana Hoger. „Bei Allergien wehrt sich das Immunsystem in über­trie­be­nem Maße gegen bestimm­te Stoffe. Unverträglichkeiten lie­gen ande­re Ursachen zugrun­de. Stoffwechselprobleme, Enzymmangel sowie Verdauungsschwierigkeiten kön­nen Überempfindlichkeitsreaktionen her­vor­ru­fen. Bei qual­ge­züch­te­ten Hunden wie fran­zö­si­schen Bulldoggen kön­nen die­se sogar üblich sein.“

Hundefutter - HundenapfVerdacht auf Allergie oder Nahrungsmittelunverträglichkeit? So erfolgt die Diagnose: Um einen Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie oder ‑into­le­ranz zu bestä­ti­gen, kann die Tierärztin oder der Tierarzt ver­schie­de­ne Tests durch­füh­ren. Wie auch beim Menschen füh­ren Ausschlussdiäten – wenn auch etwas lang­wie­ri­ger – oft­mals zuver­läs­sig zum Ziel. Dabei wird die her­kömm­li­che Nahrung abge­setzt und über einen Beobachtungszeitraum hin­weg durch eine bis­her unbe­kann­te Protein- und Gemüsequelle ersetzt. „Hierbei sind eng­ma­schi­ge Kontrollen in der Tierklinik oder bei einer Ernährungsberatung wich­tig“, erklärt Jana Hoger. „Denn die Fachleute wis­sen, wel­che Nährstoffe trotz Schonkost nicht aus dem Blick gera­ten dür­fen.“ Auch Blut- und Hauttests kön­nen wert­vol­le Informationen lie­fern, sind jedoch oft nicht aus­rei­chend für eine defi­ni­ti­ve Diagnose. Zudem kön­nen Veterinäre durch sys­te­ma­ti­sche Ausschlussdiagnosen Unverträglichkeiten auf die Spur kom­men. Dabei schlie­ßen sie in ver­schie­de­nen Untersuchungen mög­li­che ande­re Erkrankungen des Hundes schritt­wei­se aus.

Die Ernährung rich­tig umstel­len: „Wurde der Verdacht erst ein­mal tier­ärzt­lich bestä­tigt, ist nor­ma­ler­wei­se schnell Besserung in Sicht“, ver­spricht die PETA-Expertin. „Zum Wohl des Hundes müs­sen Halter nun ler­nen, Allergene und pro­ble­ma­ti­sche Inhaltsstoffe zu erken­nen und die­sen aus dem Weg zu gehen. Eine strik­te Ernährungsumstellung ist dafür hilf­reich.“ Nimmt der Hund doch ein­mal pro­ble­ma­ti­sche Stoffe auf und lei­det an den Reaktionen sei­nes Körpers, kann tier­ärzt­li­ches Fachpersonal Medikamente zur Linderung verschreiben.

Vegane Hundenahrung als mög­li­che Alternative: „Hunde mit Allergien und Unverträglichkeiten reagie­ren oft­mals auf tie­ri­sche Bestandteile im Essen“, weiß Jana Hoger. „Eine pflanz­li­che Ernährung kann also auch bei Hunden sinn­voll sein.“ Bereiten Halter die Hundenahrung selbst zu kön­nen sie indi­vi­du­ell auf die Bedürfnisse ihres tie­ri­schen Freundes ein­ge­hen. Auch bei die­ser Vorgehensweise soll­ten sie per Ausschlussdiät genau schau­en, was der Hund verträgt.

PETA wünscht allen Hunden und Haltern viel Kraft und Erfolg bei der Ernährungsumstellung!