Hamburg. Am Donnerstag, dem 10. Oktober, ist der inter­na­tio­na­le Welthundetag. Im ver­gan­ge­nen Jahr leb­ten in deut­schen Haushalten nach einer reprä­sen­ta­ti­ven Erhebung des Marktforschungsinstituts Skopos etwa 10,5 Millionen Hunde. Da immer wie­der Hunde ent­lau­fen, gestoh­len oder als Welpen ille­gal gehan­delt wer­den, nimmt VIER PFOTEN den Tag des Hundes zum Anlass, auf den drin­gen­den Bedarf einer bun­des­wei­ten Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht von Hunden und Katzen hinzuweisen.

„Eine zuver­läs­si­ge Kennzeichnung und Registrierung ist ele­men­tar für den Schutz von Hunden und Katzen, doch Deutschland bleibt durch die feh­len­de Umsetzung neben Estland und Polen noch immer trau­ri­ges Schlusslicht in der EU“, sagt Karina Omelyanovskaya, Campaignerin bei VIER PFOTEN. Dabei bringt eine Kennzeichnung und Registrierung vie­le Vorteile: Entlaufene Hunde könn­ten schnell wie­der mit ihren Menschen ver­eint wer­den, Tierheime wür­den ent­las­tet und die Tiergesundheit ver­bes­sert wer­den – wer zum Kennzeichnen mit dem Tier in die Tierarztpraxis geht, stellt auch sei­ne medi­zi­ni­sche Grundversorgung sicher. „Die Bundesregierung muss bei der Novellierung des Tierschutzgesetzes ihren Versprechungen Taten fol­gen las­sen und die ange­kün­dig­te Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für alle Hunde und Katzen ein­füh­ren“, for­dert Karina Omelyanovskaya.

Regulierung des Online-Handels
mit Tieren durch Kennzeichnung und Registrierung

Welthundetag 2024Um den ille­ga­len Welpenhandel zu stop­pen, muss der Online-Handel mit Tieren sicher wer­den. Neben einer Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht for­dert VIER PFOTEN auch eine Identitätsprüfung der Verkäufer auf Online-Plattformen. Jeder Hund und lang­fris­tig auch jede Katze soll­te von Tierärzten mit einem Transponder ver­se­hen und in einer Datenbank regis­triert wer­den. Zu der Transpondernummer wür­den alle Personen erfasst, die im Leben des Tieres eine Rolle gespielt haben und spie­len: so wie der oder die Züchter, Käufer, Tierärzte oder neue Halter. Damit der Online-Handel mit Tieren sicher wird, müss­ten Verkäufer eine Identitätsprüfung durch­lau­fen, bevor sie ein Inserat erstel­len kön­nen. Auf die­se Weise wür­de die Anonymität des Online-Handels abge­schafft und das ille­ga­le Geschäft mit den Welpen weni­ger lukra­tiv wer­den. Bei Auffälligkeiten könn­ten Strafverfolgungsbehörden die Verantwortlichen bin­nen kür­zes­ter Zeit identifizieren.

Hintergründe des ille­ga­len Welpenhandels
Der ille­ga­le Welpenhandel ist ein grau­sa­mes Geschäft: In soge­nann­ten Vermehrerstationen wer­den die Muttertiere in dunk­len Verschlägen ohne medi­zi­ni­sche Versorgung, Hygiene oder geeig­ne­tes Futter als Gebärmaschinen miss­braucht. Die Welpen wer­den meist viel zu jung von ihren Müttern getrennt und häu­fig krank quer durch ganz Europa trans­por­tiert. Kriminelle Händler bie­ten die Tiere auf unre­gu­lier­ten Online-Plattformen unter fal­scher Identität und ohne gül­ti­ge Dokumente an. Die kon­stan­te Nachfrage nach Welpen und die Anonymität des Online-Handels machen die Produktion und den ille­ga­len Handel mit Welpen zu einem lukra­ti­ven Geschäft. VIER PFOTEN hat im ers­ten Halbjahr 2024 bereits mehr als 500 Tiere regis­triert, die in Deutschland aus dem ille­ga­len Welpenhandel mit Hunden und Katzen beschlag­nahmt wurden.