PETA gibt Tipps für die opti­ma­le Tour in Begleitung des gelieb­ten Vierbeiners

Stuttgart. Die Natur zu erkun­den und sich aus­gie­big zu bewe­gen, tut Hunden genau­so gut wie ihren Menschen: Wandern senkt das Stresslevel, stärkt die Fitness, aber auch die Bindung zwi­schen Halter und Hund und schafft Raum für eine unkom­pli­zier­te Pause vom Alltag. Das Wandern mit dem tie­ri­schen Mitbewohner erfor­dert jedoch etwas mehr Planung. Welche Punkte zu beach­ten sind, damit Zwei- und Vierbeiner die Tour rich­tig genie­ßen kön­nen, hat Jana Hoger, Fachreferentin für tie­ri­sche Mitbewohner bei PETA, zusam­men­ge­stellt.

„Die Auszeit für Mensch und Hund in der Natur ist etwas ganz Besonderes und för­dert die Bindung zwi­schen Hund und Haltern. Um sicher durch Berge, ent­lang von Flüssen, durch Wälder und Täler zu wan­dern, kann eine Check-Liste hilf­reich sein“, so Jana Hoger. „Mit der rich­ti­gen Ausrüstung, sorg­fäl­ti­ger Vorbereitung und dem Einholen der nöti­gen Informationen über pas­sen­de Routen und Vorschriften wie eine mög­li­che Leinenpflicht steht einem gelun­ge­nen Ausflug nichts mehr im Wege.“

Wandern mit dem HundGrundsätzlich freut sich jeder Hund über eine Wanderung, jedoch soll­ten Hundehalter dar­auf ach­ten, dass der tie­ri­sche Mitbewohner gesund, dem Anspruch der Tour gewach­sen und kör­per­lich aus­ge­wach­sen ist. Natürlich lie­ben auch schon Welpen die Natur – für lan­ge Wanderungen sind sie jedoch noch nicht geeig­net, denn Knochen und Muskulatur müs­sen sich erst fer­tig aus­bil­den. Je nach­dem, wie groß, sport­lich und lauf­freu­dig das Tier ist, gibt es bei der Auswahl von Routenlänge und Wegbeschaffenheit Unterschiede zu beach­ten. Auch klei­ne Hunde wan­dern ger­ne. Lange Bergtouren sind für sie aber eher ungeeignet.

Tipp: Ein Wanderrucksack oder ein Hundewagen, in dem der Vierbeiner sich zwi­schen­durch vom Wandern erho­len kann, ist für klei­ne und älte­re Tiere rat­sam. So müs­sen sie nicht alles selbst lau­fen und sind trotz­dem nah bei ihren Menschen.

Welche Hunde soll­ten nicht Wandern?
Vorsicht ist bei Hunden gebo­ten, die zucht­be­dingt zu Hüftproblemen nei­gen, etwa Golden Retriever oder Schäferhund. Besonders für Hunde mit zucht­be­ding­ten Atemproblemen wie Französische Bulldogge oder Mops sind lan­ge Wanderungen unge­eig­net oder gar gefähr­lich. Um zu klä­ren, inwie­weit das Wandern für den jewei­li­gen Hund infra­ge kommt und wie groß die Belastung sein darf, kann die tier­ärzt­li­che Praxis kon­sul­tiert werden.

Grundsätzlich soll­te die Route beson­ders bei uner­fah­re­nen Tieren anfangs nicht zu anspruchs­voll sein. Genauso wie sich Menschen kör­per­lich auf eine mehr­tä­gi­ge Wanderreise vor­be­rei­ten müs­sen, soll­ten auch Hunde lang­sam ans Wandern her­an­ge­führt werden:

Kilometer lang­sam stei­gern: Es emp­fiehlt sich, die täg­li­chen Gassi-Runden all­mäh­lich aus­zu­wei­ten und mit kur­zen Wanderungen in der Umgebung zu beginnen.

Höhenmeter trai­nie­ren: Hundehalter soll­ten all­mäh­lich Höhenmeter in die Ausflüge ein­bau­en, um den Hund so suk­zes­si­ve ans Bergauflaufen zu gewöhnen.

Geschicklichkeit stär­ken: Es ist hilf­reich, den Hund immer wie­der gesi­chert über Baumstämme oder Steine balan­cie­ren zu las­sen. Das trai­niert sein Gleichgewicht und hilft ihm beim Wandern in den Bergen.

Abruf üben: Bevor es los­geht, soll­te jeder Hund die wich­tigs­ten Kommandos beherr­schen, etwa das Bleiben und der Abruf. Reagiert der Hund nur ver­zö­gert, kann eine Laufleine sinn­voll sein.

Tipp: Vor einem mehr­tä­gi­gen Wanderurlaub mit Hund ist es emp­feh­lens­wert, einen Erste-Hilfe-Kurs für Hunde zu besu­chen, um im Notfall schnell und effek­tiv hel­fen zu können.

Für die pas­sen­de Ausrüstung sorgen
Eine wei­te­re Voraussetzung für eine erfolg­rei­che Wanderung mit Hund ist die rich­ti­ge Ausrüstung. Auf der Packliste fürs Wandern mit Hund soll­ten stehen:

  • Erste-Hilfe-Set für Hunde (mit Desinfektionsmittel, Verbandszeug, Zeckenzange)#
  • Hundegeschirr und Hundeleine
  • even­tu­ell Pfotenschuhe für Hunde zum Schutz vor spit­zen Steinen und Verletzungen
  • Trinkflasche mit aus­rei­chend Wasser
  • falt­ba­rer Reisenapf
  • Essen (Trockennahrung und Leckerlis)
  • klei­nes Handtuch zum Abtrocknen
  • Hundedecke für Pausen
  • Maulkorb (in man­chen Bergbahnen Pflicht)
  • EU-Heimtierausweis
  • gege­be­nen­falls GPS-Tracker

Während Wasser, Trinknapf, Leine, Hundegeschirr und Erste-Hilfe-Set beim Wandern mit Hund zur Standard-Ausrüstung gehö­ren, sind Hundeschuhe (bei Tieren, die den Pfotenschutz zulas­sen), Handtuch oder eine Hundedecke für Pausen vor­ran­gig bei län­ge­ren Wanderungen in den Bergen nötig.

Tipp: Viele tier­ärzt­li­che Praxen stel­len ein Erste-Hilfe-Set für Hunde zusam­men und bera­ten, wel­che Utensilien zur Reiseapotheke für den Hund gehören.

Anforderungen an die Planung fürs Wandern mit Hunden
Nicht jede Wanderung, die Menschen gut meis­tern, eig­net sich auch für Hunde. Da sie auf vier Pfoten wan­dern, sind etwa stark unweg­sa­me, stei­le Pfade oder Klettersteigpassagen für sie tabu. Wichtig ist auch, dass der Wanderweg (beson­ders im Sommer) nicht zu son­nig ist. Hunde regu­lie­ren ihre Körpertemperatur größ­ten­teils über das Hecheln und nei­gen daher schnel­ler zu einem Hitzschlag.

Tipp: Wege, die durch einen Wald oder ent­lang eines küh­len­den Bachs füh­ren, sind für Hunde ideal.

Bei der Routenplanung sind Hundehalter gut bera­ten, sich an den indi­vi­du­el­len Möglichkeiten ihres tie­ri­schen Begleiters zu ori­en­tie­ren. Gesunde und bewe­gungs­freu­di­ge Hunde schaf­fen in der Regel pro­blem­los 15 Kilometer. Trainierte Hunde kön­nen sogar 30 Kilometer und mehr lau­fen. Voraussetzung ist, dass sie regel­mä­ßig (min­des­tens alle zwei Stunden) eine län­ge­re Pause einlegen.

Sicherheitstipps fürs Wandern mit Hund
Extreme Hitze, stei­les Gelände, gif­ti­ge Pflanzen oder Konflikte mit Wildtieren: Beim Wandern mit Hund gibt es auch poten­zi­el­le Gefahren für das Tier. Daher gilt es unbe­dingt, auf den mar­kier­ten Wegen zu blei­ben und dar­auf zu ach­ten, dass der Hund kei­ne Pflanzen isst oder Wildtiere aufschreckt.

Vorsicht bei der Begegnung von Kühen und Hunden: Kühe kön­nen Hunde als Bedrohung wahr­neh­men. Führt der Wanderweg an Kühen vor­bei, müs­sen Hundehalter ihren Begleiter in jedem Fall anlei­nen. Auch in vie­len Nationalparks und Naturschutzgebieten besteht eine Leinenpflicht.

Ob Tagesausflug, Wanderwochenende oder mehr­tä­gi­ge Tour: Nach dem Wandern sind Erholung und eine aus­gie­bi­ge Mahlzeit für den Hund Pflicht. Pfoten und Fell soll­ten zudem auf Verletzungen und Zecken unter­sucht werden.

PETA wünscht allen Wandernden schö­ne und siche­re Ausflüge.