Düsseldorf. Bäume, Sträucher, Wiesen und kleine Gewässer – der Wald ist für Mensch und Hund ein beliebtes Ziel für einen ausgedehnten Spaziergang. Doch gelten dort auch Leinengebot und Co? Dirk Strauch, Förster und Pressesprecher der Niedersächsischen Landesforsten weiß, welche Regeln Hund und Halter beim gemeinsamen Ausflug beachten müssen. „Viele Landesforstgesetze erlauben das Freilaufen des Hundes auf Waldwegen“, erklärt der Experte. „Allerdings gibt es auch zahlreiche Ausnahmen.“
So muss zum Beispiel in der Brut- und Setzzeit oder auf Wildäckern das Tier generell angeleint werden. Ganzjährig gilt das Leinengebot in Wildruhezonen. Die Bestimmungen für die zahlreichen Waldgebiete in Deutschland unterscheiden sich von Region zu Region. Noch dazu sind Leinengebote oder Zutrittseinschränkungen für bestimmte Bereiche in den seltensten Fällen durch Schilder ausgewiesen. „Hundehalter sind verpflichtet, sich über die Regelungen in den Waldgebieten selbst zu informieren“, sagt Strauch. Dies ist allerdings nicht allzu schwierig. Die Kommunen oder das örtliche Forstamt geben gern Auskunft über die lokalen Bestimmungen.
Für den Spaziergang ohne Leine ist es wichtig, dass der Hund immer in der Nähe seines Herrchens oder Frauchens bleibt. Außerdem sollte er auf Kommandos wie „Bei Fuß“, „Sitz“ und „Aus“ hören. So soll vorrangig verhindert werden, dass das Tier unberechtigterweise jagen geht. „Für Tiere mit einem ausgeprägten Jagdinstinkt empfiehlt sich eine Feld- oder Seil-Rollleine“, erklärt Strauch. „Damit haben die Tiere deutlich mehr Bewegungsfreiheit und sind gleichzeitig unter Kontrolle von Herrchen oder Frauchen.“ Entsprechende Leinen gibt es im Zoofachhandel in den unterschiedlichsten Ausführungen mit bis zu 20 Metern Freilauflänge.
Doch es gibt noch einen zweiten Grund, warum der Hund unbedingt gehorsam sein sollte: „Der Wald wird auch von Joggern, Wanderern und Spaziergängern genutzt. Auch sie sollen sich ungestört erholen können“, sagt Strauch.
Hunde genießen ihre Freiheit im Wald oft ganz besonders. Sie entdecken überall etwas Neues. Doch Beeren, Pflanzen oder Pilze könnten unbekömmlich oder gar giftig sein. Die Vierbeiner sollten daher darauf trainiert sein, keine „Fundsachen“ zu fressen.
Weitere Informationen über das Verhalten im Wald enthält die „Waldfibel“ des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV). Sie ist als Broschüre und Applikation für iPhone und iPad kostenlos erhältlich unter www.bmelv.de/waldfibel.
IVH