Bremen. Bei der Aufklärung von Verbrechen könnte Hunden künftig eine neue Bedeutung zufallen: Eine Studie der Universität Leipzig zeigt erstmals, dass sie sogar die DNA eines Menschen riechen können.
Beim Mantrailing suchen speziell ausgebildete Polizeihunde mittels einer einmaligen Geruchsspur genau nach dem Menschen, der die Spur hinterlassen hat. An der Universität Leipzig sind Wissenschaftler des Instituts für Rechtsmedizin und der Hochschule der sächsischen Polizei der Frage nachgegangen, ob entsprechend geschulte Hunde sogar die DNA eines Menschen riechen können. Die im Fachforum „Forensic Science International“ veröffentlichten Resultate sind beeindruckend: In insgesamt 675 Testläufen konnten die Polizeihunde die richtige Geruchsspur in nahezu 100 Prozent der Fälle aufnehmen und verfolgen.
Die entsprechende DNA hatten die Forscher aus Blut gewonnen. „Insgesamt sieben Probanden wurden jeweils 100 Milliliter durch Venenpunktion entnommen und daraus die DNA isoliert“, erklärt Dr. Carsten Babian vom Institut für Rechtsmedizin der Universität Leipzig. Danach wurden die DNA-Proben unter sterilen Bedingungen auf Schaumstoff aufgetropft und angetrocknet. Um den wesentlichen Einfluss der DNA als Schlüsselreiz für die Hunde zu überprüfen, wurden zusätzlich entsprechende Negativproben durchgeführt, in denen keine DNA vorhanden war.
„Wir haben weltweit erstmals nachgewiesen, dass neben Speichel auch isolierte DNA aus Blut als Schlüsselreiz für die Aufnahme einer Geruchsspur durch Hunde geeignet ist“, sagt Babian. Diese Erkenntnis sei auch deswegen wichtig, weil die rechtliche Verwertbarkeit von Mantrailing-Ermittlungen vor Gericht zuweilen immer noch infrage gestellt werde. Polizeidirektor Leif Woidtke von der Hochschule der sächsischen Polizei betont daher, dass er in dem Geruchsbeweis eine „wertvolle Ergänzung der Ermittlungsergebnisse“ sehe.
Quelle: Forschungskreis Heimtiere in der Gesellschaft