Hamburg. Eine der häufigsten Allergien bei Haustieren ist die Nahrungsmittelallergie. Um Ihrem Haustier zu helfen, ist es wichtig, die typischen Auslöser, Symptome und Anzeichen zu erkennen. Da viele dieser Symptome auch auf andere Krankheiten hinweisen können, sollten Sie bei Unsicherheiten immer einen Tierarzt oder eine Tierärztin aufsuchen.
Kirschen, Erdbeeren, Pfirsiche: Sommer ist die Zeit des leckeren, frischen Obsts. Doch nicht alle können sich daran erfreuen. Allein beim Anblick der vorgenannten Obstsorten fängt es manchen von uns bereits im Hals zu jucken an. Eine klassische Lebensmittelallergie. Doch das trifft nicht nur Menschen. Auch unsere Heimtiere bleiben davon nicht verschont. „Es sind meist Eiweiße, auf die Mensch und Tier allergisch reagieren. Die Vierbeiner können besonders auf Lebensmittel, die Rind‑, Hühner‑, Lammfleisch und Eier sowie Milchprodukte enthalten, allergisch reagieren. Bei Katzen können auch Fisch und bei Hunden Soja allergische Reaktionen hervorrufen. Doch selbst eiweißhaltige Nahrungsmittel wie Weizen, Gerste und Reis lösen bei einigen Tieren Reaktionen aus“, weiß Dr. Judith Förster, Diplom-Biologin und Heimtierexpertin bei VIER PFOTEN.
Genau wie bei Menschen kann sich eine Allergie auch erst nach vielen Jahren einstellen. Klassische Anzeichen einer Nahrungsmittelallergie bei Haustieren sind: Juckreiz, Hautentzündungen und weitere Hautprobleme, Magen-Darm-Probleme, bei Hunden oft Ohren- und Pfotenentzündungen und bei Katzen Augenprobleme. „Bei Verdacht auf eine Allergie, sollten die Symptome mit einem Tierarzt abgeklärt werden. Können andere Ursachen ausgeschlossen werden, kann man davon ausgehen, dass das betroffene Tier eine Nahrungsmittelallergie hat“, erklärt Judith Förster.
Das können Sie tun
Zuerst muss der Allergieauslöser bestimmt werden. Dies gelingt mit einer Ausschluss-Diät, bei der man über Wochen hinweg eine Proteinvariante (z. B. eine Fleischsorte) und eine Kohlenhydratsorte (z. B. Kartoffel) füttert. Klingen die Symptome ab, kann immer für zwei Wochen ein neues Nahrungsmittel hinzugezogen werden. Diesen Prozess führt man fort, bis beim Tier wieder die Symptome auftreten und man somit weiß, wogegen der vierbeinige Freund allergisch ist. Ist der auslösende Stoff identifiziert, sollte das Haustier dieses Futter in Zukunft nicht mehr erhalten. Leider ist dieses Verfahren oft sehr aufwendig und langwierig. Alternativ kann man den Prozess auch abbrechen, wenn man dadurch genug Lebensmittel kennt, die der Hund verträgt und ihn so gut ernähren kann.
„Um in der Zwischenzeit Symptome wie Juckreiz zu bekämpfen, kann der Tierarzt begleitende Medikamente verschreiben, die den Juckreiz lindern oder eventuelle Infektionen durch aufgekratzte Haut bekämpfen. Eine Identifizierung des Allergieauslösers ersetzen Medikamente jedoch nicht“, sagt die Heimtierexpertin. Für detailliertere Informationen zum Thema Nahrungsmittelallergien bei Haustieren kann sich auf der VIER PFOTEN Ratgeber-Website informiert werden.