Bonn. Lungenwürmer sind in Deutschland immer häu­fi­ger anzu­tref­fen. Insbesondere Hunde sind ver­mehrt von dem Parasitenbefall betrof­fen. Durch Prävention und frü­he Diagnose kann der Vierbeiner vor einer Erkrankung geschützt werden.

Zur Gruppe der Lungenwürmer gehö­ren vie­le ver­schie­de­ne Wurmarten. Gemeinsam ist ihnen, dass sie im Laufe ihrer Entwicklung die Atemwege, inklu­si­ve Lunge und auch Blutgefäße, befal­le­ner Tiere besie­deln. Es han­delt sich also um Endoparasiten, was über­setzt „Innenschmarotzer“ bedeu­tet. Einige von ihnen kön­nen die Gesundheit der Tiere mas­siv beein­träch­ti­gen. Die bekann­tes­te Spezies beim Hund ist der Große oder Französische Lungenwurm (Angiostrongylus vasorum). In der frei­en Natur kön­nen auch ver­schie­de­ne Wildtiere, unter ande­rem der Fuchs, befal­len sein und den Erreger verbreiten.

Lungenwürmer: chro­ni­scher Husten als Warnsignal
Ein Parasitenbefall äußert sich zunächst in eher unspe­zi­fi­schen, schlei­chend auf­tre­ten­den Symptomen. Bei Hunden sind dies etwa chro­ni­scher Husten und Gewichtsabnahme. Später oder bei schwe­rem Befall kom­men aber auch wei­te­re Krankheitserscheinungen hin­zu, wie Atemnot oder eine Blutungsneigung, die zu schwe­ren Blutgerinnungsstörungen füh­ren kann.

Ursprünglich ging man davon aus, dass der Lungenwurm in Deutschland eher nur spo­ra­disch vor­kommt. Neue Untersuchungen legen jedoch nahe, dass er auch hier­zu­lan­de zuneh­mend ver­brei­tet ist. Besonders häu­fig wur­den Lungenwurmerkrankungen bei Hunden in bestimm­ten Regionen Südwestdeutschlands gemel­det, so in Baden-Württemberg und Bayern, aber auch in Sachsen und Brandenburg. Ausgedehnte Verbreitungsgebiete befin­den sich auch in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Berlin.

Schnecken spie­len bei der Ansteckung eine zen­tra­le Rolle
Die durch die­se Lungenwürmer her­vor­ge­ru­fe­nen Infektionen gehö­ren nicht zu den Zoonosen, sie sind also nicht auf den Menschen über­trag­bar. Auch Hunde unter­ein­an­der ste­cken sich nicht direkt an. Das liegt an dem kom­pli­zier­ten Entwicklungszyklus der Lungenwürmer. Nur über ver­schie­de­ne Schneckenarten, die die Larven des Parasiten auf­neh­men, kön­nen sich die Lungenwürmer wei­ter­ent­wi­ckeln. Der Hund kann sich also nur durch Aufnahme einer infi­zier­ten Schnecke oder durch Kontakt mit deren Schleim anste­cken. Da es auch sehr vie­le klei­ne Schnecken gibt, die bei­spiels­wei­se an Gräsern sit­zen, ist ein unfrei­wil­li­ger Kontakt nicht sel­ten. Außerdem kön­nen sich Lungenwurmlarven auch in der Schleimspur von Schnecken befin­den. Auch an Bällen oder Spielzeugen, die über Nacht im Garten blei­ben, kön­nen sich klei­ne­re Schnecken anhef­ten oder dar­un­ter ver­ste­cken. Diese kön­nen dann beim Spielen ver­se­hent­lich vom Hund ver­schluckt wer­den. Deshalb soll­te das Spielzeug regel­mä­ßig gesäu­bert und am bes­ten nachts weg­ge­räumt wer­den. Auch Wassernäpfe im Freien soll­te man regel­mä­ßig säubern.

Die Diagnose kann mit­tels Kotuntersuchung oder auch Blutuntersuchungen gestellt wer­den. Wird der Befall recht­zei­tig erkannt und behan­delt, kann der Hund wie­der völ­lig gene­sen. Eine spe­zi­el­le Lungenwurm-Prävention kann sinn­voll sein. Das lässt sich am bes­ten im Gespräch mit dem Tierarzt abklären.

Weiterführende Informationen zur Lungenwurmproblematik beim Hund im Beitrag „Lungenwürmer sind weit­ver­brei­tet“.

Bundesverband für Tiergesundheit (BfT)