Tierschutzorganisation TASSO:
Ältere Tierschutztiere sind tolle Gefährten

Sulzbach/Ts. Auch älte­re Tierschutztiere haben eine Chance auf eine neue Familie ver­dient. Warum sie kei­nes­wegs „Tiere zwei­ter Wahl“ sind oder nur aus Mitleid auf­ge­nom­men wer­den soll­ten, erklärt die Tierschutzorganisation TASSO, die Europas größ­tes kos­ten­lo­ses Heimtierregister betreibt und sich im Rahmen der ver­ant­wor­tungs­vol­len Tierhaltung für die Stärkung der Adoptionskultur von Tieren einsetzt.

Ältere Tierschutztiere sind tolle GefährtenObwohl das Vorurteil „Im Tierheim gibt es nur alte Tiere“ nicht stimmt (denn dort sind auch vie­le jun­ge Tiere und sogar Welpen und Kitten zu fin­den), so ist es natur­ge­mäß den­noch so, dass auch älte­re Vierbeiner im Tierheim oder bei Tierschutzvereinen auf eine neue Chance war­ten. Aus unter­schied­li­chen Gründen haben sie oft gerin­ge­re Vermittlungschancen als ihre jün­ge­ren Artgenossen und wer­den mit mit­lei­di­gen Blicken bedacht. Das möch­te TASSO ger­ne ändern. „Ältere Tiere sind wert­voll“, sagt Heike Weber, Leiterin Tierschutz bei TASSO. „Sie sind häu­fig unver­schul­det ins Tierheim gekom­men und ver­die­nen eine neue Chance in einem Zuhause, in dem ihre Bedürfnisse gese­hen und ange­nom­men werden.“

Auch älte­re Tiere haben noch viel Freude dar­an, Neues zu ler­nen und ihr Leben zu genie­ßen. Vor allem aber kön­nen sie etwas, das ihnen oft abge­spro­chen wird: Auch älte­re Tierschutztiere kön­nen sich noch her­vor­ra­gend an neue Menschen bin­den. „Bindung benö­tigt Sicherheit und Vertrauen, das kön­nen älte­re Hunde und Katzen eben­so wie jun­ge Tiere. Vielleicht brau­chen sie manch­mal etwas mehr Zeit, je nach­dem, was sie in ihrem Leben schon erlebt haben, aber wenn sie sich auf ihre neu­en Menschen ein­las­sen, dann voll und ganz und dann ist das für immer und ein unbe­schreib­li­ches Gefühl“, berich­tet Weber, die selbst mit drei Tierschutzhunden und drei Tierschutzkatzen zusammenlebt.

Selbstverständlich kann es sein, dass bei älte­ren Tieren gesund­heit­li­che Themen in den Fokus tre­ten. Allerdings sind auch jun­ge Tiere nicht zwangs­läu­fig immer nur gesund und – auch sie wer­den alt. „Wer die­se Verantwortung und Kosten scheut, soll­te viel­leicht lie­ber gene­rell kein Tier auf­neh­men“, gibt Weber zu beden­ken und weist dar­auf hin, dass bei jedem Lebewesen immer Unvorhergesehenes pas­sie­ren kann, wodurch die Kosten für die medi­zi­ni­sche Versorgung ins Unerwartete steigen.

„Natürlich ist es nach­voll­zieh­bar und in Ordnung, wenn sich jemand von Herzen einen jun­gen Hund oder eine jun­ge Katze wünscht, um sie das gan­ze Tierleben lang zu beglei­ten und sich daher am Ende für ein sol­ches Tier ent­schei­det“, sagt Weber. „Aber wenn man sich vor­her ein­mal die Frage gestellt hat, ob auch ein älte­res Tier pas­sen wür­de und ein­mal die Punkte, die dafür spre­chen, durch­dacht wur­den, wäre für die Tiere schon viel gewon­nen. Viele von ihnen hat­ten ein­fach Pech und muss­ten völ­lig unver­schul­det in der zwei­ten Hälfte ihres Lebens vom Tierschutz auf­ge­fan­gen werden.“