Düsseldorf. Die täglichen Gassirunden helfen vielen beim Abschalten und Entspannen. Gleichwohl ist die Bewegung eine körperliche Belastung für den Hund, die entsprechend mit der Zeit dauerhaft sein wird. Halter sollten deshalb im Idealfall sauberes Wasser dabeihaben – für Ausnahmen lassen sich aber auch geeignete natürliche Trinkquellen finden.
Die Sonne scheint, die Bäume werden grüner – da macht der Spaziergang mit dem Hund gleich noch einmal mehr Spaß. Tier und Halter kommen in Bewegung und genießen die frische Luft. Insgesamt gibt es für den Hund etwas zu sehen, zu hören oder zu erschnüffeln. Durch die Aktivität steigt mit der Zeit der Durst. Gut vorbereitet sollten Halter deshalb immer eine Flasche mit sauberem Wasser für ihr Heimtier mit sich führen. Aber auch wenn das versäumt wurde, lassen sich geeignete Trinkquellen erkennen.
Trinken aus Pfützen, Bächen und Seen
Ohne Alternative wird der Hund schon bald selbst nach etwas zu trinken suchen – sei es die Pfütze vom letzten Regen oder der nahe liegende Bach oder See in der Nähe des Weges. Auf den ersten Blick erscheint das Wasser für Menschen oft schmutzig, doch die Hundeverhaltensberaterin Nadja Kopp kann die Bedenken für den Hund etwas entkräften: „Grundsätzlich sollte man sich nicht verrückt machen, der Verdauungsapparat von Hunden kommt mit einer höheren Keimbelastung besser zurecht als der Mensch.“ Entscheidend ist, dass man sich der möglichen Gefahren bewusst ist, den Hund entsprechend mit Training und Impfungen vorbereitet und sein Verhalten beobachtet. Dazu gehört auch, auf Symptome für eventuelle Krankheiten zu achten, wenn der Hund einmal etwas Falsches betrunken hat. Nach Möglichkeit sollte man das Trinken aus potenziell verunreinigten Quellen vermeiden.
Gefahr vor Verunreinigungen und Krankheitskeimen
Bakterien und Schadstoffe kommen sowohl in Pfützen, Bächen als auch in Seen vor. Die sogenannten Leptospiren, eine Bakterienart, gelangen etwa über die Ausscheidungen von Ratten und Mäusen in die Gewässer. Bei höheren Temperaturen vermehren sie sich dort schnell, können aber auch bei kühlerem Wetter über Wochen in Pfützen überleben. Infiziert sich der Hund beim Trinken, zeigen sich kahle Symptome wie Fieber, Appetitlosigkeit, Durchfall und Erbrechen. Die Krankheit Leptospirose kann für die Tiere lebensbedrohlich sein, aber einen Schutz vor schweren Verläufen bietet, die Impfung. Halter sollten diese daher regelmäßig auffrischen lassen. Am besten fragt man den Tierarzt bei der nächsten Routineuntersuchung danach.
Generell sind fließende Gewässer vorzuziehen, da die Konzentration an schädlichen Stoffen durch den Fluss geringer ist. Hundeexpertin Kopp rät zusätzlich auf einige Merkmale zu achten: „Ein ideales fließendes Gewässer hat viele Wasserpflanzen, wird nicht von Schiffen befahren, hat keine heftige Strömung und ein befestigtes Ufer.“ Außerdem würden Seen und regelmäßige Flüsse auf ihre Qualität geprüft: „Im Internet findet man viele getestete Gewässer und Empfehlungen und Warnungen.“ Wird der Hund nach dem Trinken unruhig oder erbricht er sich, sollte man zum Tierarzt gehen und die Fellnase untersuchen lassen.
Vorbereitet sein
Das Trinken aus Bächen oder Seen sollte aber immer nur die Ausnahme sein und möglichst vermieden werden. Dafür ist es hilfreich, wenn man den Hund immer bereits zu Hause fressen und trinken lässt und er sich darauf verlässt, dass er von seinem Halter alles Notwendige bekommt. Kopp veranschaulichte das: „Ein Hund, der es gewohnt ist, Beschäftigung und Futter oder Wasser von seinem Besitzer zu bekommen, wird sich weniger anders umsehen. Ein dürstiger Hund trinkt dagegen eher aus einer Matschpfütze, die er sonst nicht gewählt hätte.“
Außerdem sollte man mit seinem Hund eine Hundeschule besuchen, um jederzeit eingreifen zu können. Dort lernt er auf ein Signalwort oder einen Signalpfiff zu reagieren und beispielsweise vom Trinken aus einer ungeeigneten Quelle abzusehen. Ein Kommando wie „Nein“ gehört zu den Grundbefehlen, die jeder Hund beherrschen sollte. Lässt er dann vom Trinken aus einer Pfütze ab, hilft ein Lob dabei, dass er auch in Zukunft nicht eigenmächtig entscheidet, sondern erst auf Bestätigung durch seine Menschen wartet.
Eine gute Vorbereitung mit Impfung, Erziehung und einer stets mitgeführten Flasche mit sauberem Wasser hilft so dem Hund zu einer guten Gesundheit.
Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V.