VIER PFOTEN rät, was zu tun ist
Hamburg. Der Albtraum eines jeden Hundehalters: Der geliebte Vierbeiner ist verschwunden und nahezu unauffindbar. In solchen Situationen heißt es, einen kühlen zu Kopf bewahren und schnellst möglichst effektive Schritte zu unternehmen. Die international tätige Tierschutzstiftung VIER PFOTEN gibt hierfür hilfreiche Tipps, auch zu vorbeugenden Maßnahmen.
Sarah Ross, Heimtierexpertin von VIER PFOTEN: „Im Sinne der verantwortlichen Tierhaltung raten wir jedem Hundehalter, sein Tier chippen und in einem Haustierregister registrieren zu lassen. Zusammen mit einer Hundemarke am Brustgeschirr, auf der die Telefonnummer der Halter eingraviert ist, werden die Chancen auf eine Mensch-Tier-Wiedervereinigung um ein Vielfaches erhöht.“
Warum verschwinden Hunde?
Gründe hierfür sind vielfältig: Sie folgen ihrem Jagdtrieb und kommen dabei weit vom Weg ab. Rüden folgen häufig der Spur einer läufigen Hündin, bis sie aus dem Blickfeld der Halter geraten. Laute Geräusche oder ein Unfall können Ursache dafür sein, dass die Tiere teils unter Schock wegrennen.
Erste Maßnahmen
Die ersten Maßnahmen erfolgen gewöhnlich intuitiv. Halter rufen laut nach ihrem Tier und sollten dabei auch sämtliche Spitznamen des Hundes nutzen. VIER PFOTEN rät außerdem dazu, am Ort des Verschwindens über mehrere Stunden auszuharren, da entlaufene Hunde gewöhnlich dorthin zurückkehren. Zwischenzeitlich sollten sich die Halter Hilfe holen, dies funktioniert für gewöhnlich sehr gut über die sozialen Netzwerke. Nicht selten mobilisiert ein einziges Posting sehr viele Unterstützer, die sich auf die Suche begeben und dabei die Plätze, Strecken und Wege ablaufen, auf denen sich der Hund gewöhnlich aufhält. Dem Halter wird empfohlen, weiter am Ort des Verschwindens zu warten. Ist der Hund nach etwa drei Stunden nicht zurückgekehrt, sollte das verschwundene Tier bei der Polizei, Tierheimen und dem Haustierregister gemeldet werden. Anschließend kann ein Steckbrief mit allen notwendigen Daten des Tieres wie Rasse, Alter, Verlustort, Besonderheiten (angewiesen auf bestimmte Medikamente zum Beispiel) und die Telefonnummer des Halters erstellt und an Menschen in der näheren und weiteren Umgebung verteilt werden. Da ein entlaufenes Tier in einen Unfall verwickelt worden sein kann, sollten auch Tierärzte und ‑kliniken kontaktiert werden.
Der Radius
Ältere, behinderte und kleine Hunde legen gewöhnlich keine weiten Strecken zurück. Deutlich anders sieht es bei denen aus, die aufgrund einer Panikattacke weglaufen. Diese rennen oft viele Kilometer weit, um nach Hause zu kommen. Ist ihnen das Areal unbekannt, laufen sie orientierungslos weite Strecken, was die Suche sehr erschwert. Tiere, die aufgrund eines Schocks, zum Beispiel nach einem Unfall, weglaufen, rennen oft weit und suchen dabei Plätze mit wenig Menschenkontakt auf. Bei der Suche nach ihnen sollten demnach auch abgelegene Standorte, leer stehende Gebäude, Garagen und Schuppen abgesucht werden.
Vorbeugende Maßnahmen
Damit die Hunde erst gar nicht verschwinden können, empfiehlt es sich, vorausschauend zu sein und Vorbeugemaßnahmen zu schaffen. Hierzu gehört das Absichern des eigenen Grundstücks durch zum Beispiel einen ausreichend hohen Zaun. Ist der Hund jagdlich orientiert, sollte er in für ihn besonders spannenden Gebieten, wie dem Wald, nicht abgeleint werden. Auch wenn Hunde das Rückrufkommando kennen und es gewöhnlich beherzigen, reagieren sie im Jagdeifer nicht mehr darauf.
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz