Hör auf sein Herz

Bonn. Gesunde Hunde tol­len ger­ne her­um und lie­ben aus­gie­bi­ge Spaziergänge. Dafür ist das Hundeherz mit sei­ner Pumpkraft aus­ge­legt. Gerät die­ser Antrieb ins Stottern, lässt die Leistungsfähigkeit nach und der Vierbeiner ermü­det schnell. Etwa jeder zehn­te Hund ist von einer Herzerkrankung betrof­fen. Rechtzeitig behan­delt, kann der herz­kran­ke Hund aber noch lan­ge gut und beschwer­de­frei leben.

Grundsätzlich kön­nen alle Hunde eine Herzschwäche ent­wi­ckeln. Von gene­tisch ver­erb­ten Herzkrankheiten sind sogar schon Welpen betrof­fen. Die Gefahr einer Herzerkrankung steigt jedoch deut­lich an, je älter der Hund wird.

Die Symptome sind zunächst unauffällig
Herzerkrankungen beim HundDie Symptome ent­wi­ckeln sich meist schlei­chend und las­sen sich zunächst nicht ein­deu­tig zuord­nen. Vielleicht spielt der Hund nicht mehr so ger­ne oder hat kei­ne Lust mehr auf gro­ße Spaziergänge. Auch ver­mehr­tes Hecheln oder gele­gent­li­ches Hüsteln kön­nen frü­he Anzeichen sein. In einem spä­te­ren Stadium wir­ken herz­kran­ke Tiere müde und schlapp. Der Appetit lässt nach. Spätestens jetzt soll­ten die Alarmglocken klin­geln. Wenn der Vierbeiner bereits nach kur­zer kör­per­li­cher Anstrengung stark hechelt oder hus­tet, ist die Krankheit oft schon weit fort­ge­schrit­ten. In beson­ders schwe­ren Fällen tre­ten die­se Symptome bereits in Ruhe auf. In dra­ma­ti­schen Fällen kann es auch zum Kollaps oder zu Ohnmachtsanfällen kommen.

Das Herz arbei­tet wie eine Pumpe
Ist ein Hundeherz krank oder kann nicht mehr rich­tig pum­pen, spricht man all­ge­mein von einer Herzschwäche oder Herzinsuffizienz. Welche der mög­li­chen Herzerkrankungen dahin­ter­steckt, kann nur der Tierarzt her­aus­fin­den. Deshalb ist es wich­tig, bei Routineuntersuchungen das Herz abzu­hö­ren. Krankhafte Herzgeräusche kön­nen ers­te Hinweise lie­fern. Bei Verdacht kön­nen wei­te­re Untersuchungen die Diagnose bestätigen.

Herzklappen und ‑mus­kel arbei­ten nicht mehr richtig
Die chro­ni­sche Klappenerkrankung ist die häu­figs­te Ursache einer Herzinsuffizienz bei Hunden. Es han­delt sich um krank­haf­te Veränderungen an den Herzklappen. Diese erfül­len nicht mehr ihre Ventilfunktion, sodass bei jedem Herzschlag Blut zurück­fließt. Je nach­dem wel­che der bei­den Herzklappen geschä­digt ist, kommt es zum Rückstau in den gro­ßen Blutkreislauf oder in die Lunge. Betroffen sind haupt­säch­lich älte­re Hunde und klei­ne­re Rassen wie Cavalier King Charles, Yorkshire Terrier, Pudel und Dackel. Die Krankheit ver­läuft schleichend.

Die Herzmuskelschwäche (dila­ta­ti­ve Kardiomyopathie, kurz DCM) ist die zweit­häu­figs­te Herzerkrankung bei Hunden. Sie kommt fast aus­schließ­lich bei jün­ge­ren bis mit­tel­al­ten grö­ße­ren Hunden, wie dem Dobermann, dem Wolfshund oder der Deutschen Dogge vor. Dabei wird der Herzmuskel dünn und schwach und kann sei­ne Pumpleistung nicht mehr erbrin­gen. Die Krankheit nimmt meist einen recht schnel­len Verlauf.

Auch kön­nen Herzrhythmusstörungen auf­tre­ten, soge­nann­te Arrhythmien, die in eini­gen Fällen zum plötz­li­chen Herztod (Sekundentod) füh­ren können.

Was kann der Hundehalter tun?
Obwohl es kei­ne Heilung bei einer Herzinsuffizienz gibt, kann eine früh­zei­ti­ge medi­ka­men­tö­se Behandlung dem Hund ein län­ge­res und rela­tiv beschwer­de­frei­es Leben ermög­li­chen. Herzkräftigende Medikamente ent­las­ten bereits in einer Phase das Herz, bei der sich noch kei­ne Symptome zei­gen. Deshalb sind regel­mä­ßi­ge Vorsorgeuntersuchungen so wich­tig. Es ist von gro­ßer Bedeutung, dass sich ein herz­kran­ker Hund regel­mä­ßig bewegt, dabei aber nicht über­an­strengt wird. Besonders an hei­ßen Tagen bleibt ein herz­kran­ker Hund lie­ber im Schatten. Eine gesun­de Ernährung und Normalgewicht kön­nen eben­falls dazu bei­tra­gen, die Lebensqualität des herz­kran­ken Hundes mög­lichst lan­ge zu erhalten.

Weitere aus­führ­li­che Informationen: Herzinsuffizienz beim Hund

Bundesverband für Tiergesundheit (BfT)