Düsseldorf. Für viele Hundehalter ist es in der Ferienzeit selbstverständlich, dass ihr Vierbeiner mitkommt. Da nicht immer alle Reiseziele mit dem Auto, dem Bus oder der Bahn zu erreichen sind, lässt sich das Fliegen manchmal nicht vermeiden. Wer meint, spontan mit dem Hund Last Minute buchen und verreisen zu können, irrt. „Fliegen mit dem Hund muss grundsätzlich gut recherchiert, vorbereitet und geplant werden“, sagt Udo Kopernik, Pressesprecher vom Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) in Dortmund.
Welcher Hund darf mitfliegen?
Viele Airlines befördern zwar Passagiere auf vier Pfoten. „Sie haben aber ihre eigenen und sehr unterschiedlichen Regelungen“, erklärt Kopernik. So gibt es Fluggesellschaften, die Hunde sowohl in der Kabine als auch im Frachtraum befördern, während einige Airlines die Beförderung der Vierbeiner im Frachtraum ausschließen oder sie nur auf bestimmte Rassen beschränken.
Dann gibt es Fluggesellschaften, bei denen Hunde nur auf Inlandsreisen mitfliegen dürfen. Wieder andere gestatten die Mitnahme nur von Blinden- und Behinderten-Begleithunden und bei einigen Airlines sind Hunde an Bord grundsätzlich nicht erlaubt. Daher sollten sich Hundehalter vor dem Flug bei den einzelnen Gesellschaften genau informieren, welche Hunde mitfliegen dürfen und welche nicht.
Kabine oder Frachtraum?
Die Größe und das Gewicht des Tieres entscheiden, ob es als Handgepäck in der Kabine bei Frauchen und Herrchen mitfliegen kann oder als Über- oder Sondergepäck in den Frachtraum muss. „In der Regel dürfen kleine Hunde in einer Transportbox in der Kabine mitfliegen“, sagt Kopernik. Klein heißt in diesem Fall, Hund und Transportbox wiegen zusammen maximal acht Kilogramm. Bringen sie gemeinsam mehr auf die Waage, müssen sie in den Frachtraum. „In dem Fall sollten Halter an der Box alle wichtigen Unterlagen, wie die Fotokopie des Heimtierausweises sowie Namen und Adresse befestigen“, sagt Kopernik.
Auch die Vorgaben für die Transportbox, wie Größe oder Material, unterscheiden sich von Airline zu Airline. Einige bestehen auf eine Box, die den Regeln des Internationalen Luftfahrtverbands (IATA) entspricht. Der Fachhandel berät, auf welche Boxen das zutrifft. Auf jeden Fall muss die Transportbox stabil, bissfest und am Boden wasserundurchlässig sein. Am besten legen Halter sie mit einer saugfähigen Decke aus, die nicht verrutscht.
Den Hund auf den Flug vorbereiten
Vor dem Flug sollten Halter mit ihrem Tier einen ausgiebigen Spaziergang machen und stressfrei am Flughafen ankommen. Gerade für einen Hund, der im Frachtraum mitfliegt, ist ein ordentlicher Rundgang zum Auspowern mit anschließender Entspannung vor dem Flug wichtig. Im Frachtraum ist er diversen neuen Gerüchen und Geräuschen ausgesetzt und sein Mensch ist nicht dabei, der ihm Ruhe und Orientierung geben kann. „Daher ist es auch wichtig, dass sich das Tier vor dem Flug mit seiner (neuen) Transportbox anfreundet und sie als seinen sicheren Rückzugs- und Entspannungsort wahrnimmt“, sagt Kopernik.
Zudem sollten Halter, deren Hunde im Frachtraum mitfliegen, selbst ruhig bleiben, da sich sonst die Nervosität auf das Tier überträgt. Von Beruhigungsmitteln rät der Experte entschieden ab. „Sie können Nebenwirkungen entwickeln, die man nicht vermuten mag. Eine Lieblingsdecke in der Box, ein T‑Shirt mit dem Duft des Herrchens, ein Spielzeug und Leckereien sind hilfreich.“
Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V.