Erste Hilfe am HundDüsseldorf. Ausgelassenes Toben, der toll­küh­ne Sprung ins küh­le Nass oder ein aus­gie­bi­ges Schnüffeln im Wald: Hunde leben unbe­schwert und genie­ßen die Bewegung mit ihren Menschen. Genau wie beim Zweibeiner kann dabei jedoch immer mal etwas pas­sie­ren. Egal, ob der gelieb­te Vierbeiner in eine Scherbe getre­ten ist oder viel­leicht etwas Unerlaubtes gefres­sen hat – jetzt heißt es: „Nur nicht in Panik gera­ten“. Das ist leich­ter gesagt als getan, doch Hund und Mensch kön­nen auch für sol­che Momente gemein­sam trai­nie­ren. Dabei hel­fen ins­be­son­de­re spe­zi­el­le Erste-Hilfe-Kurse und Erste Hilfe Apps für den Hund.

Hund und Halter trai­nie­ren gemeinsam
Diana Borchelt, Lehrbeauftragte für „Erste Hilfe am Hund“ von den Johannitern, emp­fiehlt: „Jeder, der mit Hunden im engen Kontakt steht, soll­te die wich­tigs­ten Erste-Hilfe-Maßnahmen ken­nen. Schließlich gibt es für Tiere kei­ne Rettungskette wie für Menschen.“ Damit Mensch und Tier im Notfall sicher zum nächs­ten Tierarzt kom­men, gibt die Expertin eini­ge Hinweise mit auf den Weg:

„Ist ein Hund krank oder ver­letzt, benimmt er sich häu­fig anders, als sei­ne Besitzer ihn ken­nen. Deshalb ist es wich­tig, bei Erste-Hilfe-Maßnahmen auch den Eigenschutz nicht zu ver­nach­läs­si­gen. Dafür soll­ten Frauchen und Herrchen ler­nen, eine Maulschlinge anzu­le­gen“, emp­fiehlt Borchelt. Anschließend geht es mit einer Untersuchung des Tieres, dem soge­nann­ten Bodycheck, wei­ter: „Ein Hund soll­te es gewohnt sein, über­all abge­tas­tet zu wer­den und sich dafür auch auf Kommando hin­zu­le­gen. Das ist eine tol­le Übung fürs regel­mä­ßi­ge Training und lässt sich im Vorfeld posi­tiv konditionieren.“

In einem Erste-Hilfe-Kurs lernt man außer­dem die nöti­gen Grundlagen zum Verbandanlegen. Dazu gehört neben einem Druckverband bei Hunden auch das gründ­li­che Verbinden von Pfote oder Ohr. „Die Erste Hilfe kann nicht den Gang zum Tierarzt erset­zen. Bei offe­nen Wunden ist ein schnel­ler Verband aber die opti­ma­le ‚Transportverpackung’ für den Weg zum Tierarzt“, erklärt Borchelt. Auch der pro­fes­sio­nel­le Blick in den Schlund des Tieres soll­te kon­ti­nu­ier­lich geübt wer­den. „Hat der Hund etwas Giftiges im Maul oder es hängt ihm ein klei­ner Ast im Rachen, kann der Halter schnell und zuver­läs­sig han­deln, ohne dass es für den Hund eine gro­ße Aufregung ist.

Verhaltensänderungen ernst nehmen
Eine Verletzung wie eine offe­ne Wunde kann vom Hundehalter schnell fest­ge­stellt wer­den. „Andere Krankheiten, wie eine Magendrehung, kann man sei­nem Tier lei­der nicht auf den ers­ten Blick anse­hen. Deshalb soll­ten Hundehalter immer gut auf ihr Bauchgefühl hören und das Verhalten beob­ach­ten. Ist etwas anders? Wirkt mein Hund apa­thisch, frisst nicht mehr oder hat eine har­te Bauchdecke? Im Zweifelsfall scha­det es nicht, die Vitalfunktionen des Tieres zu über­prü­fen, ein­fach mal Fieber zu mes­sen und den Tierarzt auf­zu­su­chen. Der Doktor des Vertrauens nimmt die Sorgen von Hundemenschen ernst und steht mit Rat und Tat zur Seite.“

Erste Hilfe Kurse und Apps
Alle Informationen zu Erste-Hilfe-Kursen fin­den Interessierte unter ande­rem unter www​.johan​ni​ter​.de oder auch unter www​.asb​.de. Kurstermine kön­nen ange­fragt wer­den. Wer sich unter­stüt­zen­de Hilfe wünscht, kann von spe­zi­el­len „Erste Hilfe für Hunde“-Apps pro­fi­tie­ren. Diese beschrei­ben wich­ti­ge Symptome unter ande­rem von Unterkühlung und Hitzschlag sowie häu­fi­ge Verletzungen. Außerdem unter­stüt­zen die Apps bei der Durchführung von Erste-Hilfe-Maßnahmen, wie dem rich­ti­gen Anlegen von Verbänden und dem siche­ren Transport zum Tierarzt.

IVH