Nürnberg. Gerade weil es für vie­le Tierhalter ein eher unan­ge­neh­mes Thema ist, lohnt es sich, einen genaue­ren Blick auf die aktu­el­len Fakten rund um das Entwurmen von Hunden und Katzen zu wer­fen. Novartis Animal Health hat dazu eine prak­ti­sche Übersicht erstellt:

Die wich­tigs­ten Wurmarten auf einen Blick

  • Spulwurm (Hund/Katze) – fast 100 Prozent der Hundewelpen kom­men bereits mit Spulwürmern auf die Welt.
  • Bandwurm (Hund/Katze) – für den Menschen beson­ders gefähr­lich ist der Fuchsbandwurm.
  • Lungenwurm (Hund)
  • Hakenwurm (Hund/Katze)
  • Peitschenwurm (Hund)
  • Herzwurm (Hund/Katze) – kommt in Deutschland nicht vor, spielt aber wich­ti­ge Rolle bei Reisen in den Mittelmeerraum.

Potenzielle Infektionsursachen

  • Wurmeier sind in der Umwelt kei­ne Seltenheit.
  • Mögliche Übertragung erfolgt durch:
    → direk­te Aufnahme von Wurmeiern aus der Umgebung,
    → Verzehr klei­ner Nagetiere und Vögel,
    → Verzehr rohen Fleisches
    → oder Flöhe.
  • 46 Prozent der Katzen in Deutschland sind Freiganger (1).
  • Hinweis: Aber auch Wohnungskatzen kön­nen sich infi­zie­ren. Wurmeier kön­nen z. B. über Schuhe ins Haus gelan­gen, sind oft wider­stands­fä­hig und blei­ben mona­te­lang infektionsfähig.

Wie häu­fig soll­ten Hunde/Katzen ent­wurmt werden?

  • Das Infektionsrisiko ist nicht für alle Tiere gleich und soll­te indi­vi­du­ell bestimmt werden.
  • Das indi­vi­du­el­le Risiko schätzt ein Tierarzt pro­fes­sio­nell ein.
  • Monatliches Entwurmen kann ange­zeigt sein:
    → bei engem Kontakt zwi­schen Tieren und Kindern,
    → 
    bei engem Kontakt zwi­schen Tieren und älte­ren Menschen,
    → 
    bei Tieren mit unbe­auf­sich­tig­tem Auslauf,
    → 
    bei Vögel‑, Mäuse- oder Aasfressern
    → 
    und bei Fleischfutter, das nicht aus­rei­chend erhitzt oder zuvor gefro­ren war.
  • Als Faustregel wer­den min­des­tens vier Entwurmungen im Jahr emp­foh­len (2). Ein fes­ter Rhythmus schützt vor dem Vergessen – ide­al eig­net sich der Jahreszeitenwechsel als Datum zum Entwurmen.

Übertragbarkeit auf den Menschen

  • Vor allem bei Kindern und Personen mit einem beein­träch­tig­ten Immunsystem kön­nen eini­ge Wurminfektionen auch bei Menschen Krankheiten verursachen.
  • Zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen für den Menschen:
    → 
    Hygiene im Umgang mit Tieren (Hände waschen),
    → 
    Handschuhe bei der Gartenarbeit tragen,
    → 
    Gemüse, Früchte, Pilze vor dem Verzehr waschen,
    → 
    Hunde- und Katzenkot ein­sam­meln und entsorgen
    → 
    und Hunde und Katzen von Sandkasten und Spielplätzen fernhalten.

Wichtig für Welpen

  • Tierwelpen sind ab dem ers­ten Lebenstag dem Kontakt mit Parasiten ausgesetzt.
  • Welpen sind gene­rell anfäl­li­ger für Wurminfektionen.
  • Hundewelpen sind oft vom ers­ten Lebensjahr an infi­ziert – von der Mutter (schon im Mutterleib) übertragen.
  • Man sieht Welpen die Infektion nicht an, sie kann aber ihre Gesundheit beeinträchtigen.
  • Schutz bie­tet früh­zei­ti­ges und regel­mä­ßi­ges Entwurmen – so wird aus der Prophylaxe schnell eine ein­ge­spiel­te Routine.

Worauf ach­ten bei Wahl und Anwendung eines Entwurmungsmittels?

  • Bei Ihrem Tierarzt kön­nen Sie ein zuge­las­se­nes Tierarzneimittel erhal­ten, das auf Wirksamkeit und Sicherheit geprüft ist. Dies ist nicht immer der Fall bei „natür­li­chen Mitteln“, pflanz­li­chen oder homöo­pa­thi­schen Präparaten.
  • Regelmäßige Verabreichung: Faustregel „Viermal im Jahr!“ – wenn sich das indi­vi­du­el­le Risiko nicht abschät­zen lässt.
  • Möglichst brei­tes Wirkspektrum: umfas­sen­der Schutz gegen die meis­ten ver­brei­te­ten Wurmarten
  • Einfache Anwendbarkeit
  • Mögliche Verabreichungsformen: Unabhängig davon, ob sich Tierbesitzer für Tabletten, Pasten oder Flüssigkeit zum Aufträufeln in den Nacken ent­schei­den – Hauptsache ist, dass das Wurmmittel sach­ge­recht ver­ab­reicht wird und der Hund bzw. die Katze das Präparat gut verträgt.

Weiterführende Informationen unter www​.esc​cap​.de und www​.hund​-kat​ze​-ent​wur​men​.de.

Quellen
(1) Novartis Tierhalterbefragung 2010; n = 246 Katzenhalter
(2) ESCAPP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites)