VIER PFOTEN gibt Tipps, wie Sie Ihrem Vierbeiner hel­fen können

Hamburg. Die Diagnose Demenz bringt nicht nur für die Erkrankten, son­dern auch für deren Familie Veränderungen mit sich. Doch nicht nur Menschen kön­nen an Gedächtnisstörungen erkran­ken, son­dern auch Tiere. Die inter­na­tio­na­le Tierschutzstiftung VIER PFOTEN erklärt, wie Sie Anzeichen von Demenz bei Hund und Katze erken­nen und wie Sie Ihrem Heimtier hel­fen können.

„Demenz ist eine Erkrankung des Alters und da auch unse­re Heimtiere immer älter wer­den, sind häu­fi­ger auch Hunde und Katzen betrof­fen“, sagt VIER PFOTEN Heimtier-Expertin Sarah Ross. „Katzen wer­den in der Regel zwi­schen 15 und 20 Jahre alt. Bei Hunden hin­ge­gen gibt es star­ke Unterschiede. Kleine Hunde haben eine sehr viel höhe­re Lebenserwartung als gro­ße Hunde. Ein Zwergpudel ist mit neun oder zehn Jahren im bes­ten Alter, wohin­ge­gen eine Dogge mit sie­ben Jahren bereits sehr alt ist.“

Anzeichen erken­nen
Demenz bei HundenBei einem Heimtier kann Demenz dia­gnos­ti­ziert wer­den, wenn es bestimm­te Verhaltensänderungen zeigt und ande­re mög­li­che kör­per­li­che und medi­zi­ni­sche Ursachen aus­ge­schlos­sen wur­den. Typische Anzeichen für die kogni­ti­ve Erkrankung sind unter ande­rem Desorientierung und ver­wirr­tes Verhalten oder auch eine Veränderung im Sozialverhalten mit ande­ren Vierbeinern oder mensch­li­chen Bezugspersonen. „Auch der Schlaf-Wachzyklus kann sich ändern. Der Hund ist plötz­lich in der Nacht sehr aktiv, zieht sich aber tags­über immer stär­ker zurück. Es kann auch sein, dass der sonst stu­ben­rei­ne Hund nicht mehr anzeigt, wenn er mal muss und sich statt­des­sen im Wohnzimmer ent­leert – oder die Katze fin­det das Katzenklo nicht mehr“, erklärt Sarah Ross.

Wenn das Heimtier in die Jahre kommt, soll­ten Tierhalter:innen sen­si­bel sein und auf jeg­li­che Veränderungen ach­ten. „Die Krankheit ent­wi­ckelt sich schlei­chend. Manchmal beginnt sie mit Stimmungsschwankungen oder mit einem ver­än­der­ten Aktivitätslevel. Plötzlich spielt der Hund nicht mehr so ger­ne oder er ist nicht mehr so wild auf sein Futter. Ab einem gewis­sen Alter des Tieres muss man auf­merk­sam sein. Wer die Vermutung hegt, dass sein Tier dement ist oder wird, soll­te für eine genaue Diagnose eine Tierärztin oder Tierarzt kon­sul­tie­ren“, so die VIER PFOTEN Expertin.

So hel­fen Sie Ihrem Tier
Wurde bei einem Heimtier Demenz dia­gnos­ti­ziert, kön­nen Halter:innen eini­ges tun, um ihrem tie­ri­schen Familienmitglied zu hel­fen. Ein wich­ti­ger Punkt ist, ein ver­trau­tes Umfeld zu bewah­ren. Die Wohnung soll­te mög­lichst nicht ver­än­dert und das Körbchen nicht umge­stellt wer­den, ansons­ten besteht die Gefahr, das Tier unnö­tig zu ver­wir­ren. „Stabilität und Vertrautheit sind wich­tig“, rät Heimtier-Expertin Ross. „Doch es hilft auch Anregungen zu schaf­fen und gemein­sam Neues zu erle­ben. Neue Spazierwegrouten oder klei­ne Suchspiele und Aufgaben zwi­schen­durch regen die Gehirntätigkeit an und hel­fen dem Tier, aktiv zu blei­ben. Dazu stär­ken gemein­sa­me Unternehmungen die Bindung.“

So trau­rig es ist: Noch ist Demenz nicht heil­bar. „Aber mit Liebe, Geduld und der rich­ti­gen Fürsorge kann man jedes Tier unter­stüt­zen und den Fortschritt der Erkrankung ver­lang­sa­men“, sagt Sarah Ross.