Tipps & Tricks von Camping-Experten
Hamburg. Über zehn Millionen Menschen in Deutschland teilen Leben und Haushalt aktuell mit mindestens einem Hund – damit gehören die Fellnasen zu den beliebtesten Haustieren im Land *1. Da liegt es nahe, dass der geliebte Vierbeiner auch im Urlaub immer mit dabei sein soll. Reiseziele in der Ferne, die nur mit dem Flugzeug oder einer sehr langen Autofahrt zu erreichen sind, kommen allerdings kaum infrage, denn sie sind sowohl für die Tiere als auch die Halter mit viel Aufwand und Anstrengung verbunden. Optimal bietet sich für einen entspannten Urlaub mit dem Hund hingegen eine Camping-Reise an, denn ein ausgedehnter Trip mit dem Bulli oder Wohnmobil kombiniert gleich mehrere Vorteile miteinander: unkomplizierter Transport, mehr Flexibilität und viel Zeit mit Frauchen und Herrchen an der frischen Luft und in der Natur. Bevor gemeinsam im Camper Platz genommen wird, gibt es allerdings einige wichtige Punkte zu beachten, damit der Trip zu einem unkomplizierten, ungefährlichen und unvergesslichen Abenteuer wird.
Larissa Peters und Bastian Gembler, Camping-Experten und Gründer der Hamburger Lifestyle-Campervermietung VANTOPIA, sind selbst Hundebesitzer und verreisen regelmäßig zu dritt mit ihrem Vierbeiner. „Equipment, Stellplatz, Wetterbedingungen: Um während des Urlaubs mit einem Hund eine stressfreie gemeinsame Zeit haben zu können, bedarf es vorab der Planung einiger Details. Wir haben selbst die Erfahrung gemacht, dass es sich immer wieder lohnt, wenn man nicht nur sich selbst, sondern auch seinen Hund ausreichend auf den Trip vorbereitet und alles Notwendige in seinem vierrädrigen Zuhause dabeihat“, so Larissa Peters.
Die richtige Jahreszeit wählen
Die Auswahl der optimalen Reisezeit ist für den Urlaub mit dem Hund eine der wohl wichtigsten Entscheidungen. Von Ausflügen im Hochsommer ist dringend abzuraten, denn vor allem im stickigen Auto können die Temperaturen für die Tiere schnell zur Herausforderung werden. Trips im milden Frühjahr, Herbst oder sogar Winter sind sehr zu empfehlen, denn zu diesen Jahreszeiten sind sowohl die Campingplätze als auch die Strände, beispielsweise an Nord- und Ostsee, deutlich leerer, sodass Besitzer in viele Regionen nicht auf markierte Strandflächen für Hunde angewiesen sind, sondern die gesamte Küste entlangspazieren können.
Passendes Reiseziel für Mensch und Hund
Neben geeigneten klimatischen Gegebenheiten spielt bei der Entscheidung für oder gegen ein Reiseziel auch die Hundefreundlichkeit eine große Rolle. Bei einem Trip ins Ausland empfiehlt es sich, vor der Anfahrt die Bestimmungen in Bezug auf Einreise und Impfungen der möglichen Ziele auszukundschaften. In einigen Ländern sind Hunde beispielsweise in Restaurants nicht erlaubt oder müssen Maulkörbe in öffentlichen Verkehrsmitteln tragen. Die meisten europäischen Länder verlangen zudem das Mitführen eines EU-Heimtierausweises und eine gültige Tollwutimpfung. Falls es in den Reiseländern andere Parasiten gibt, lohnt sich eine Beratung beim Tierarzt.
Hundefreundliche Campingplätze finden
Ist das Ziel sowie der Zeitpunkt entschieden, geht es an die Suche nach dem richtigen Campingplatz. Ob dieser hundefreundlich ist und die Mitnahme des flauschigen besten Freundes überhaupt erlaubt ist, kann man oftmals bereits an der Website erkennen. Ist darauf ausgewiesen, dass Vierbeiner willkommen sind und es bereitgestellte Hundewiesen gibt, ist dies ein gutes Zeichen. Auch auf Bademöglichkeiten für den Hund, Aktivitäten für Tier und Halter sowie Möglichkeiten zur Abtrennung der Parzelle durch mietbare Zäune sollten bei der Auswahl beachtet werden. Viele Campingplätze verfügen über eine Hundedusche – für alle Hunde, die gern im Dreck toben.
Fahrt mit dem Campingmobil
Falls der Camper oder das Wohnmobil angemietet wird, gilt es vorab zu prüfen, ob Hunde grundsätzlich mitgeführt werden dürfen und ob hierfür zusätzliche Kosten anfallen. Bei VANTOPIA ist die Mitnahme von Vierbeinern generell erlaubt und ebenso gratis. Für ein entspanntes Miteinander, vor allem mit größeren Hunden, wie Rhodesian Ridgebacks oder Labradore, bietet das geräumige Kastenwagenwohnmobil Traveler ausreichend Platz und wer mit kleineren Tieren unterwegs ist, findet bereits mit dem VW Bus oder dem Dreamer ein geeignetes Modell. Für noch mehr Platz vor Ort sorgt eine outdoortaugliche Decke, die als extra Hunde-Liegeplatz für draußen genutzt werden kann und bei VANTOPIA gegen einen kleinen Aufpreis zu mieten ist. Direkt, bevor es dann endlich auf die Straße geht, sollte der Hund noch einmal so richtig ausgepowert werden. Während der Fahrt müssen natürlich einige Pausen eingelegt werden, die optimalerweise nicht auf Raststätten gemacht werden, sondern lieber auf nahegelegenen Feldwegen oder Waldparkplätzen. So haben Hundehalter und der Vierbeiner die Möglichkeit, sich zu bewegen. Das Sichern des Tieres auf der Fahrt ist ein klares Muss. Ob mit einem Anschnallgurt, der in der normalen Gurtaufnahme und an einem gut sitzenden Geschirr befestigt ist oder in einer Transportbox – eine Eingewöhnungszeit vor Reisestart sollte in beiden Fällen eingeplant werden.
Auf dem Stellplatz
Endlich auf dem Platz des Wunschreiseziels angekommen, ist unbedingt darauf zu achten, den Hund an der Leine zu führen, Hinterlassenschaften wegzumachen und entsprechend zu entsorgen, um andere Camper nicht zu stören. Auf dem eigenen Stellplatz empfiehlt sich eine Schleppleine für ausreichend Bewegungsfreiheit für den Hund, die man entweder mit einem Erdanker oder an einem stabilen Teil des Camping-Gefährts befestigen kann. Wenn man das Glück hat, dass die Parzelle bereits eingezäunt ist, kann der Hund auch ohne Leine herumtollen. Schattenplätze und genügend Wasser müssen den Tieren ebenfalls bereitgestellt werden, um für einen intakten Temperatur-Haushalt zu sorgen.
Tipps für die Campingplatz-Auswahl
Speziell für den Urlaub mit Hund gibt es ausgewiesene Campingplätze, die allen Beteiligten mehr Freiheiten und Komfort bieten. In Deutschland sind das etwa der Naturcampingplatz am Springsee in Brandenburg (www.springsee.de) oder der Höpkens Hof & Campingplatz in Friesland (www.MoinUrlaub.de). Aber auch Campingplätze in Strandnähe mit weitläufigen Auslaufmöglichkeiten sind für die Hunde ein empfehlenswertes Reiseziel. Neben Deutschlands Nord- und Ostseeküste bieten dazu auch Dänemark und Holland hervorragende Campingmöglichkeiten an. Falls es nicht an den Strand gehen soll: VANTOPIA hat eine Vielfalt an Campingplätzen herausgesucht und getestet, die für den Campingurlaub mit dem Vierbeiner sehr zu empfehlen sind. Mehr Infos dazu gib es unter .
Alles Wichtige dabei? Diese Sachen dürfen nicht fehlen:
- Ein Ersatzhalsband und eine Ersatz-(Schlepp)Leine, falls unterwegs mal etwas verloren gehen sollte.
- Futter, Leckerlies, Kausnacks: Falls vor Ort nicht das gewohnte Futter gekauft werden kann und um Unverträglichkeiten zu vermeiden.
- Ein Körbchen oder die geliebte Decke von zu Hause, damit der Hund sich auch unterwegs wohlfühlt und etwas hat, das er kennt.
- Gültiger EU-Heimtierausweis.
- Gültige Impfnachweise, falls erforderlich.
- Reiseapotheke für Vierbeiner: Wunddesinfektion und ‑salbe, Verbandmaterial, Kühlkompresse, ein pflanzliches Beruhigungsmittel, Medikamente bei Erbrechen oder Durchfall, Zeckenzange.