Köln. Wer sein Tier mit rohem Fleisch füt­tert, ris­kiert, dass es Parasiten zu sich nimmt und krank wird. Zum Schutz ihres Tieres soll­ten Tierhalter eini­ges beachten.

Barfen liegt im Trend. Immer mehr Hunde- und KatzenbesitzerInnen ernäh­ren ihre Vierbeiner auf Basis von rohem Fleisch. Weniger bekannt ist, dass im rohen Fleisch auch Parasiten ste­cken kön­nen, die Hund oder Katze womög­lich mit Krankheiten infi­zie­ren. Dazu zäh­len unter anderem:

  • Toxocara canis, der häu­figs­te Spulwurm in Deutschland,
  • Echinococcus gra­nu­lo­sus, der klei­ne Hundebandwurm,
  • der Einzeller Neospora cani­num und
  • bei der Katze auch der Erreger der Toxoplasmose Toxoplasma gon­dii sowie Sarkosporidien, Erreger der Sarkozystose.

Richtiges Einfrieren tötet Parasiten ab
Um die Übertragung von Krankheitserregern bei der Rohfleischfütterung zu ver­mei­den, hat Veterinärparasitologe Prof. Dr. Georg von Samson-Himmelstjerna, Vorsitzender der Expertenorganisation ESCCAP Deutschland und Direktor des Instituts für Parasitologie und Tropenveterinärmedizin der Freien Universität Berlin, eini­ge Tipps: „Wichtig ist, das Fleisch vor dem Verfüttern aus­rei­chend tief und lan­ge ein­zu­frie­ren. Das tötet Parasitenstadien sicher ab. Gewährleistet ist dies aber nur, wenn das Fleisch min­des­tens eine Woche lang bei ‑17 bis –20 °C tief­ge­fro­ren bleibt!“

Wichtig zu wis­sen: Schweinefleisch soll­te nie­mals roh ver­füt­tert wer­den, auch nicht nach län­ge­rer Einfrierzeit! Es kann dann immer noch Viren ent­hal­ten (Side Herpesvirus, SHV‑1), die die töd­li­che Aujeszky-Krankheit her­vor­ru­fen, auch bekannt als „Pseudowut“.

Alternativen zum Einfrieren
Wer nicht weiß, ob das Fleisch den Voraussetzungen ent­spricht, oder selbst kein ent­spre­chen­des Einfrieren gewähr­leis­ten kann, aber den­noch roh füt­tern möch­te, soll­te sei­nen Vierbeiner alle sechs Wochen ent­wur­men las­sen oder eine Kotuntersuchung vor­neh­men. Allerdings ist bei letz­te­rer haupt­säch­lich die Nachweissicherheit für Würmer ein­ge­schränkt, eine nega­ti­ve Kotprobe bedeu­tet nicht unbe­dingt, dass das Tier nicht mit Würmern infi­ziert ist.

„Auch wenn das Parasiten-Infektionsrisiko durch BARFEN nicht beson­ders hoch ist: Sicher ist, dass es besteht und sehr wahr­schein­lich kommt es tat­säch­lich zu Infektionen. Und die gesund­heit­li­chen Folgen mög­li­cher Infektionen kön­nen für Tier und Mensch erheb­lich sein“, so Prof. von Samson-Himmelstjerna.

Gesunde Rohkost für Ihr Haustier
Beim Barfen gilt:

  • ent­we­der rohes Fleisch min­des­tens eine Woche lang bei ‑17 bis ‑20 °C tiefgefrieren
  • oder alle sechs Wochen eine Kotuntersuchung vor­neh­men lassen
  • oder das Tier regel­mä­ßig entwurmen.