Berlin. „Antibiotika, nein, danke“ würde natürlich kein Tierhalter sagen, dessen Tier an einer schweren durch Bakterien verursachten Infektionskrankheit leidet. Schließlich muss das Tier behandelt werden. Doch leider wirken einige Antibiotika gegen manche Krankheitserreger nicht mehr so gut. Eine Ursache dafür ist der oftmals übermäßige und unsachgemäße Einsatz bei Mensch und Tier weltweit.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) macht jährlich während der World Antibiotic Awareness Week (WAAW) auf das Problem der Antibiotikaresistenzen aufmerksam und bittet um Mithilfe beim Bemühen, die Wirksamkeit der lebensrettenden Arzneimittel zu erhalten.
Die Bundestierärztekammer wirkt schon seit mehr als 20 Jahren darauf hin, dass Tierärzte sorgsam mit Antibiotika umgehen und sie nur einsetzen, wenn es unvermeidbar ist.
Aber auch Tierhalter können mithelfen: „Ein gesundes Tier benötigt kein Antibiotikum. Gute Pflege, regelmäßige Impfungen, Wurmkuren und ein jährlicher Gesundheitscheck beim Tierarzt sollten darum selbstverständlich sein“, erklärt Dr. Uwe Tiedemann, Präsident der Bundestierärztekammer. „Sind Hund, Katze, Pferd oder Kaninchen trotz aller Vorsorge erkrankt, sind eine genaue tierärztliche Diagnose und eine fachkundige Behandlung unverzichtbar“.
Tierhalter sollten Folgendes beachten
- Verlangen Sie kein Antibiotikum für jeden Husten und Schnupfen. Antibiotika wirken nur gegen Bakterien. Bei Viruserkrankungen sind sie sinnlos!
- Halten Sie sich genau an die Behandlungsanweisung des Tierarztes über Zeitpunkt, Intervall, Behandlungsdauer und Dosierung des Medikaments!
- Vertrauen Sie Ihrem Tierarzt, wenn er einen Resistenztest im Labor für erforderlich hält. Es kann wichtig sein, zu prüfen, welches Mittel gegen den jeweiligen Keim am besten wirkt.
- Verabreichen Sie niemals eigenmächtig Humanarzneimittel, denn diese können unwirksam sein oder dem Tier im schlimmsten Fall schaden!
- Waschen Sie sich nach dem Streicheln eines Tieres die Hände! Das ist die beste Maßnahme, um die Übertragung von Infektionserregern zu vermeiden, denn durch die Hände werden Keime am häufigsten verbreitet.
Bundestierärztekammer (BTK)