VIER PFOTEN gibt Hilfestellung, wie Betroffene mit dem Tod von Hund oder Katze umge­hen können

Hamburg. Dank der guten tier­ärzt­li­chen Versorgung kön­nen vie­le Tiere heu­te bis ins hohe Alter leben. Doch irgend­wann kommt der Zeitpunkt, an dem man sich ver­ab­schie­den muss. „Manche Heimtiere ster­ben an Altersschwäche. Andere müs­sen jedoch ein­ge­schlä­fert wer­den, weil sie schwer krank sind oder an einer unheil­ba­ren Krankheit lei­den. Wieder ande­re sind viel­leicht so schwer ver­letzt, dass sie nicht geret­tet wer­den kön­nen, oder ihr Gesundheitszustand hat sich im Alter so stark ver­schlech­tert, dass sie kei­ne nen­nens­wer­te Lebensqualität mehr habe“, sagt Sarah Ross, Heimtier-Expertin bei VIER PFOTEN. „Wenn das Abschiednehmen vom gelieb­ten Hund oder der gelieb­ten Katze bevor­steht, ist man oft von Gefühlen über­wäl­tigt. Daher soll­te man schon vor­ab ein paar Dinge für sich klä­ren, damit man sich bes­ser auf den letz­ten Moment mit dem Tier kon­zen­trie­ren kann.“

Auf die Lebensqualität von Hund und Katze achten
Abschied vom Hund nehmenDas Leiden von Tieren zu lin­dern, ist eine der gol­de­nen Regeln des Tierschutzes. Je älter ein Tier wird, des­to mehr Wehwehchen sam­meln sich in der Regel. Von Taubheit, Inkontinenz und Demenz bis zu Gewichtsverlust, Gelenkschmerzen und Tumoren: Es gibt vie­le Krankheiten, die im Alter ver­mehrt vor­kom­men. Oft kann man sehr schwer abschät­zen, wann die medi­zi­ni­sche Verlängerung der Lebenszeit auch mit einer Verlängerung von Schmerzen und dem Verlust jeg­li­cher Lebensqualität beim gelieb­ten Tier ein­her­geht. „Tierärzte kön­nen hier eine sehr gro­ße Hilfestellung geben. Sie kön­nen in der Regel rea­lis­tisch ein­schät­zen, ob das Tier durch­ge­hend Schmerzen lei­det, ob es noch eine Chance dar­auf gibt, dass es ihm wie­der bes­ser geht und ob es Medikamente gibt, die Leiden lin­dern“, so Sarah Ross. „Bei Unsicherheiten soll­te man daher auf jeden Fall eine Tierarztpraxis auf­su­chen. Irgendwann kann der Zeitpunkt kom­men, an dem jede wei­te­re Behandlung das Leben des Tieres nur ver­län­gert, ohne sei­ne Lebensqualität zu verbessern.“

Den Abschied vom Heimtier vorbereiten
Eine gute Vorbereitung kann dabei hel­fen, das Tier in Würde gehen zu las­sen. „Hilfreich ist, sich damit zu beschäf­ti­gen, wie solch ein Abschied aus­se­hen könn­te, bevor ein Tier alt oder krank wird – auch wenn allein der Gedanke dar­an schmerzt. Dazu gehört auch, sich zu über­le­gen, ob man das Tier im Fall der Fälle zu Hause oder in einer Praxis erlö­sen las­sen möch­te und ob man das Tier ein­äschern, beer­di­gen oder es in der Tierarztpraxis zurück­las­sen möch­te. Es kann hel­fen, mit Freunden oder der Familie dar­über zu spre­chen“, so Ross. Es ist eben­falls wich­tig, sich über die gesetz­li­chen Bestimmungen für die Bestattung von Heimtieren zu informieren.

Würdevoll und fried­lich Abschied nehmen
„Es kann schön sein, je nach Gesundheitszustand des Tieres, noch ein­mal gemein­sa­me Lieblingsorte auf­zu­su­chen oder mit dem Lieblingsspielzeug zu spie­len. Vielleicht möch­te man es sich aber auch zu Hause gemein­sam gemüt­lich machen. Alle Hunde- und Katzenhalter wis­sen selbst am bes­ten, was ihr Tier glück­lich macht und beru­higt. Das Wichtigste ist ohne­hin, das Tier in einer Sterbe-Situation nicht allein zu las­sen und ihm so gut es geht zur Seite zu ste­hen“, sagt die Heimtier-Expertin.

Den Tod des Heimtieres bewältigen
Hat man sein gelieb­tes Familienmitglied ver­lo­ren, hin­ter­lässt das eine gro­ße Lücke. Im Umgang damit gibt es kein Richtig oder Falsch. „Alle Gefühle, die Heimtierhalter haben, sind berech­tigt und soll­ten akzep­tiert wer­den. Man darf sich selbst erlau­ben, zu trau­ern. Musste man die schmerz­haf­te Entscheidung tref­fen, sein Tier ein­schlä­fern zu las­sen, ist es wich­tig, sich immer wie­der bewusst machen, dass man sein Bestes für den Hund oder die Katze gege­ben hat und dass sein Leiden nun ein Ende hat“, sagt die VIER PFOTEN Heimtier-Expertin. „Die Entscheidung, ob und wann ein neu­es Tier ein­zieht, soll­te man mit Bedacht tref­fen und sich ruhig aus­rei­chend Zeit dafür neh­men. Eventuell benö­tigt auch ein zurück­ge­las­se­nes Tier unbe­dingt die Gesellschaft eines ande­ren Tieres der glei­chen Art? Ist die Entscheidung für ein neu­es Heimtier gefal­len, lohnt sich der Besuch im Tierheim, wo vie­le Hunde, Katzen und ande­re Tiere auf eine zwei­te Chance warten.“