PETA - Gegen den Online-Verkauf von HundewelpenStuttgart. Klares Nein zu sys­te­ma­ti­schem Tierleid: Eine aktu­el­le, von PETA beauf­trag­te INSA-Umfrage zeigt, dass 76 Prozent der Deutschen den Verkauf von Hundewelpen auf Onlineplattformen ableh­nen. Verkaufsabwicklungen im öffent­li­chen Raum wie auf Parkplätzen leh­nen sogar 81 Prozent der Umfrageteilnehmer ab. Lediglich 15 Prozent der über 2.000 Befragten wol­len kein Verkaufsverbot auf Online-Marktplätzen, die rest­li­chen ent­hiel­ten sich. Befürwortet wird das Verbot vor­wie­gend von älte­ren Personen: 18- bis 29-Jährige stim­men mit einer knap­pen Mehrheit von 53 Prozent gegen den Online-Handel mit Welpen, bei den über 50-Jährigen sind es sogar 87 Prozent. Hunde, die auf Internetplattformen zum Verkauf ange­bo­ten wer­den, stam­men häu­fig aus dem ille­ga­len Welpenhandel. Erst im Mai ver­öf­fent­lich­te PETA eine Recherche, die das skru­pel­lo­se und euro­pa­wei­te Geschäft mit Hundekindern ent­larvt. Aufgrund der Umfrageergebnisse sowie der mas­siv über­füll­ten Tierheime for­dert PETA alle Onlineplattformen auf, den Verkauf füh­len­der Lebewesen end­lich ein­zu­stel­len. Außerdem appel­liert die Tierrechtsorganisation an alle Menschen, Tiere nicht im Internet oder beim Züchter zu kau­fen, son­dern aus dem Tierheim zu adoptieren.

„Die Umfrageergebnisse sind ein­deu­tig: Der Online-Handel mit füh­len­den Lebewesen muss end­lich gestoppt wer­den“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Wir müs­sen uns end­lich um die Tiere küm­mern, die bereits auf der Welt sind und drin­gend ein Zuhause brau­chen. Adoptieren statt kau­fen, lau­tet die Devise, denn Hunde sind kei­ne Ware.“

Illegaler Handel mit Tierkindern flo­riert europaweit
Eine aktu­el­le PETA-Aufdeckung zeigt das enor­me Leid, das die „Massenproduktion“ von Hundewelpen in Europa ver­ur­sacht. PETA hat mehr als 200 Transportdokumente von 6.000 Welpen aus dem Jahr 2023 aus­ge­wer­tet und zurück­ver­folgt. Rund sechs Prozent der Hundekinder star­ben bereits beim Transport. Die Überlebenden waren oft­mals lebens­lang krank und ver­hal­tens­auf­fäl­lig. PETA zuge­spiel­te Videoaufnahmen aus Hundezuchten zei­gen ver­dreck­te Zwinger und Wurfboxen, in denen aus­ge­zehr­te Hundemütter ihr gesam­tes Leben Nachwuchs „pro­du­zie­ren“ müs­sen. Mit einem geschätz­ten jähr­li­chen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro sind ille­gal „pro­du­zier­te“ Hundewelpen ein gewinn­brin­gen­des Geschäft für Kriminelle. Deutschland ist dabei ein wich­ti­ges Ziel- und Transitland für die meist in Osteuropa ver­mehr­ten Vierbeiner. Laut EU-Kommission fin­den knapp 60 Prozent aller Hunde- und Katzenverkäufe mitt­ler­wei­le über den Online-Markt statt. [1] Aufgrund feh­len­der Regulierungen kön­nen Tiere so voll­kom­men anonym ange­bo­ten und ver­kauft wer­den. Allein auf den meist­ge­nutz­ten euro­päi­schen Internetportalen konn­ten an einem belie­bi­gen Tag etwa 438.000 inse­rier­te Welpen gezählt wer­den. [2] Auf Onlineplattformen wie Quoka​.de, dein​etier​welt​.de, edogs​.de, markt​.de oder snautz​.de wer­den füh­len­de Lebewesen wie Ware ver­scher­belt, wäh­rend Tierheime aus allen Nähten platzen.

Adoptieren statt kau­fen! Tiere sind kei­ne Ware
Laut Tierschutz-Hundeverordnung dür­fen Welpen in Deutschland ab der ach­ten Lebenswoche von ihrer Mutter getrennt wer­den. Da aber vor allem beson­ders klei­ne Hundekinder gefragt sind, ver­kau­fen vie­le Hundehändler die Tiere schon im Alter von drei bis vier Wochen. Die Folge sind häu­fig Verhaltensstörungen, die oft ein Leben lang blei­ben. Da die Welpen in den Zuchtanlagen weder geimpft noch ent­wurmt wer­den, lei­den sie gehäuft unter infek­tiö­sen Krankheiten, die oft töd­lich ver­lau­fen. Kriminelle Händler schleu­sen die Tiere, meist mit gefälsch­ten Heimtierausweisen nach Deutschland – tier­schutz­wid­rig und ille­gal. Dabei war­ten in Deutschland jähr­lich etwa 350.000 nicht mehr gewoll­te Tiere in Tierheimen auf ein neu­es Zuhause. Viele Einrichtungen haben in den ver­gan­ge­nen Monaten bereits einen Aufnahmestopp ver­hängt. PETA appel­liert daher an alle Menschen, die Zucht nicht zu unter­stüt­zen und statt­des­sen ein Tier aus dem Tierheim auf­zu­neh­men. Denn jedes Tier ist ein füh­len­des Individuum und kein Gegenstand, den man für Profit ver­kau­fen kann.

PETA Deutschland begeht 2024 ihr 30-jäh­ri­ges Jubiläum. Zu die­sem Anlass for­dert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutz­wür­di­gen Interessen, aner­kannt wer­den und bestimm­te Grundrechte erhal­ten. PETAs Motto lau­tet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen expe­ri­men­tie­ren, sie essen, sie anzie­hen, sie uns unter­hal­ten oder wir sie in irgend­ei­ner ande­ren Form aus­beu­ten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere auf­grund ihrer Artzugehörigkeit abge­wer­tet werden.

[1] Europäische Kommission (2023): Mehr Tierschutz: EU-Kommission will Reform der Transportregeln und ein­heit­li­che Tierwohl-Standards für Hunde/Katzen. Pressemitteilung vom 07.12.2023. Online abruf­bar unter: https://germany.representation.ec.europa.eu/news/mehr-tierschutz-eu-kommission-will-reform-der-transportregeln-und-einheitliche-tierwohl-standards-2023–12-07_de. (29.05.2024).
[2] EU Dog and Cat Alliance (2020): Online pet adver­ti­sing in the EU: the cost con­ti­nues to rise. Online abruf­bar unter: https://​www​.dogan​dcat​wel​fa​re​.eu/​m​e​d​i​a​/​p​u​b​l​i​c​a​t​i​o​n​t​e​m​p​/​E​U​P​A​A​G​_​R​e​p​o​r​t​_​F​I​N​A​L​_​l​o​w​_​r​e​s​_​4​z​4​Y​1​8​B​.​pdf. (29.05.2024).