Düsseldorf. Die Nase nah am Boden schnüffelt der Vierbeiner konzentriert, nimmt eine Fährte auf, läuft zielstrebig weiter schnüffelnd los und legt sich schließlich vor einem Stein auf den Boden. Was folgt, sind eine Belohnung und große Freude bei Hund und Halter. Denn unter dem Stein war genau der Gegenstand versteckt, den die Fellnase suchen sollte. Diese und ähnliche Szenen sind typisch für die Objektsuche – eine besonders artgerechte Beschäftigung für vierbeinige Spürnasen aller Altersklassen.
Auf die Plätze, fertig, schnüffeln!
Die Objektsuche ist aus dem Einsatz von Polizei- und Zollhunden hervorgegangen. „Sie befriedigt die natürliche Vorliebe unserer Hunde fürs Schnüffeln und macht sich deren feinen Geruchssinn zunutze“, sagt Svenja Bartuschat von der Hundeschule Weser-Hunde im norddeutschen Ritterhude. „Die Tiere werden mithilfe von Belohnungen und Lob auf einen bestimmten Gegenstand konditioniert. Diesen suchen sie dann konzentriert und lernen im Laufe der Zeit sogar, ihn von anderen, identisch aussehenden Objekten zu unterscheiden. Und das nur aufgrund seiner individuellen Geruchssignatur. Für uns Menschen eine unlösbare Aufgabe.“
Für den Anfang eignen sich besonders Gegenstände, die einen intensiven Geruch haben. So beginnt das Training in der Hundeschule oft mit einem Feuerzeug, denn es riecht stark nach Plastik und dem verbauten Feuerstein. Damit es keine anderen Gerüche annimmt und der Hund nicht nach dem Geruch des Halters sucht, sollte man das Objekt idealerweise in einem Behältnis aus demselben Material lagern und mit Einmalhandschuhen herausholen.
Kick fürs Hunde-Selbstbewusstsein
„Ist das Objekt versteckt, arbeitet der Hund zunächst allein und zeigt dem Menschen dann seinen Fund an“, erklärt Bartuschat. „Das ist auch für unsichere Hunde sehr schön. Oft steigt ihr Selbstbewusstsein, wenn sie die Problemstellung eigenständig lösen.“ Generell eignet sich die Objektsuche für Vierbeiner aller Größen und Altersklassen. Auch Hunde mit Handicap können sie erlernen, da keine schnellen Bewegungen gefordert sind. „Nur für Menschen, die zur Auslastung ihrer Hunde auf Action und Toben setzen, ist die Objektsuche nicht geeignet“, so Bartuschat. „Denn sie fördert eher ruhiges, konzentriertes Arbeiten.“
Erste Erfolge stellen sich meist schnell ein. Dann darf es anspruchsvoller werden. Zum Beispiel kann eine weitere Person den Gegenstand auslegen. Auf diese Weise muss sich auch der Halter in jeder Hinsicht auf die Nase seines Hundes verlassen. Das stärkt das Vertrauensverhältnis zwischen Mensch und Tier.
Interessierte Hundehalter können sich bei den Hundeschulen in ihrer Umgebung erkundigen, ob dort Kurse für die Objektsuche angeboten werden. Dies ist besonders für Tierfreunde sinnvoll, die ihren Vierbeiner neu an diese Form der Nasenarbeit heranführen möchten. Aber auch Halter, die die Objektsuche abseits vom Trainingsplatz durchführen möchten, können dies ohne viel Vorbereitung tun. So eignet sie sich zum Beispiel als Beschäftigung auf Spaziergängen oder im Wohnzimmer.
Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V.