TASSO begrüßt neues Hundegesetz und fordert bundesweite Abschaffung der Rasselisten
Sulzbach/Ts. Auch das Land Thüringen schafft die Rasseliste ab. Am Freitag, 26. Januar, hat der Landtag in Thüringen eine entsprechende Novellierung des „Gesetzes zum Schutz der Bevölkerung vor Tiergefahren“ beschlossen. Damit ist Thüringen nach Niedersachsen und Schleswig-Holstein das dritte deutsche Bundesland, das der umstrittenen Hundegesetzgebung, die bestimmte Hunderassen per se als gefährlich einstuft, ein Ende bereitet hat. Die Tierschutzorganisation TASSO e.V., die Europas größtes Haustierregister betreibt, nimmt dies zum Anlass, um eine bundesweit einheitliche Hundegesetzgebung ohne Rasselisten zu fordern.
„Wir begrüßen den thüringischen Entschluss ausdrücklich“, sagt Mike Ruckelshaus, Leiter Tierschutz Inland bei TASSO. „Rasselisten haben in der Vergangenheit keinen effektiven Beitrag zum Schutz der Bevölkerung vor gefährlichen Hunden geleistet. Dies belegen auch die zuletzt veröffentlichten Zahlen, denen zufolge von den 415 Beißvorfällen in Thüringen lediglich neun von den gelisteten Hunderassen verursacht wurden“, führt Ruckelshaus weiter aus. „Die Einstufung eines Hundes als gefährlich aufgrund seiner Rassezugehörigkeit ist wissenschaftlich unhaltbar und unseriös.“
Eine bundesweit einheitliche Hundegesetzgebung ohne Rasselisten ist daher eine wichtige Forderung von TASSO. „Uns ist bewusst, dass die Hundegesetze und ‑verordnungen in den Bereich der Gefahrenabwehr fallen und somit Kompetenz der Länder ist. Dennoch ist der derzeitige Flickenteppich aus den unterschiedlichsten Regelwerken weder für den Bürger noch für Hundehalter nachvollziehbar und zielführend“, erklärt Mike Ruckelshaus. „Die Abschaffung der Rasselisten würde zudem eine enorme Entlastung für die überfüllten Tierheime in Deutschland darstellen, da dann Hunde der gelisteten Rassen, die in der Vergangenheit nahezu nicht vermittelbar und oft jahrelang im Tierheim untergebracht waren, wieder die Chance auf ein neues Zuhause hätten. Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen haben bewiesen, dass es auch anders geht. Nun müssen die anderen Bundesländer folgen.“