Fenja - HandyBremen. Dass der Blick in die wei­te Natur ent­spannt, hat fast jeder Mensch bereits am eige­nen Körper erfah­ren. Auch der Anblick von Hunden zau­bert vie­len Menschen ein Lächeln auf die Lippen. Tatsächlich senkt er auch das kör­per­li­che und men­ta­le Stresslevel – sogar dann, wenn die Tiere nur in Videos zu sehen sind. Das zeigt eine Studie aus Kanada, die ver­gli­chen hat, ob Hundevideos oder Naturfilme von Feld, Wald und Wiese für mehr Entspannung sorgen.

Tiere sind oft ver­blüf­fend gute Co-Therapeuten. So bestä­ti­gen es vie­le Studien, die sich mit Fragen rund um die tier­ge­stütz­te Intervention beschäf­ti­gen. Allerdings ist der direk­te Tierkontakt nicht immer mög­lich – manch­mal sind Allergien im Spiel oder im jewei­li­gen Umfeld sind Hunde schlicht nicht erlaubt. Gibt es also Alternativen mit ähn­lich posi­ti­ven Effekten?

Videos als Entspannungsfaktor
Drei Psychologinnen von der Toronto Metropolitan Universität haben hier­zu Videos in den Blick genom­men: Filme mit Hunden, Naturaufnahmen sowie eine Kontrollschleife. Die Frage war, inwie­weit Hunde- und Naturaufnahmen Effekte auf das Stressempfinden haben und wel­che Unterschiede die kon­kre­ten Videoinhalte dabei mög­li­cher­wei­se machen.

Dr. Natalie Ein, Dr. Maureen J. Reed und Dr. Kristin Vickert baten 103 Personen, unter Stress bestimm­te Aufgaben zu erfül­len. Darunter waren 78 Frauen und 25 Männer. Dabei soll­ten die Probanden eines von fünf Videos anschau­en: einen agil spie­len­den Hund, einen ruhig lie­gen­den Hund, einen wil­den Wasserfall im Wald, einen seich­ten Bach im Grünen sowie als Kontrolle ledig­lich einen schwar­zen Bildschirm. Welches Video wel­che Person sah, ent­schied dabei der Zufall.

Währenddessen wur­den kör­per­li­che Reaktionen wie Herzfrequenz und Blutdruck gemes­sen, die bei Stress und Angst stei­gen wür­den. Außerdem wur­den die Teilnehmer nach ihrem per­sön­li­chen Empfinden gefragt. Welchen Druck oder wel­che Freude haben sie erlebt? Wie stand es um mög­li­che Angstgefühle? Und wie ent­spannt waren sie?

Hunde gegen Lampenfieber
Die im Fachblatt „Anthrozoös“ ver­öf­fent­lich­ten Ergebnisse besa­gen, dass Natur- und Tiervideos das per­sön­li­che Empfinden tan­gie­ren. Anders als das Kontrollvideo lösen sie offen­bar klei­ne Glücksmomente aus, begüns­ti­gen eine posi­ti­ve inne­re Einstellung und wir­ken mög­li­chen Ängsten ent­ge­gen. Dabei haben Hundevideos offen­bar den größ­ten Effekt – egal, ob von mun­te­ren oder dösen­den Tieren.

Quelle: Forschungskreis Heimtiere in der Gesellschaft