Bonn. Die Arthrose ist eine fort­schrei­ten­de Gelenkerkrankung beim Hund, die häu­fig chro­ni­sche Schmerzen ver­ur­sacht. Schmerztherapien und phy­sio­the­ra­peu­ti­sche Maßnahmen kön­nen die Beschwerden lin­dern und dem Hund haupt­säch­lich bei früh­zei­ti­ger Behandlung auch die Freude an der Bewegung zurückbringen.

Der aus­gie­bi­ge Spaziergang ist nor­ma­ler­wei­se der Höhepunkt des Tages für jeden Hund. Nicht sel­ten aber erlahmt die­se Freude, haupt­säch­lich älte­re Hunde reagie­ren zuneh­mend zurück­hal­tend, wenn Herrchen oder Frauchen zur Leine grei­fen. „Wo ist bloß die Freude an der Bewegung geblie­ben?“, wird sich manch rat­lo­ser Hundebesitzer dann fragen.

Jeder Schritt schmerzt
Alter Hund - ArthroseWenn Hunde sich zu Bewegungsmuffeln ent­wi­ckeln, liegt das nicht ein­fach nur am Alter. Oftmals ste­cken gesund­heit­li­che Beeinträchtigungen dahin­ter. Die nach­las­sen­de Aktivität könn­te Folge einer schmerz­haf­ten Gelenkerkrankung, der Arthrose, sein. Studien zufol­ge zeigt jeder fünf­te Hund Zeichen die­ser dege­ne­ra­ti­ven Gelenkerkrankung. Bei Hunden über acht Jahren sind es bereits vier von fünf Hunden, die mit den Auswirkungen einer Arthrose in einem oder sogar meh­re­ren Gelenken zu kämp­fen haben. Und ist die Arthrose erst ein­mal da, wird sie zum stän­di­gen Begleiter.

Die Ursachen einer Arthrose sind viel­fäl­tig. Sehr häu­fig ist sie Folge alters­be­ding­ter Verschleißerscheinungen. Aber auch jün­ge­re Tiere kön­nen betrof­fen sein. Traumatische Gelenkverletzungen, etwa ein Kreuzbandriss, kön­nen der Auslöser sein, eben­so wie fal­sche Ernährung, Übergewicht oder ein „zu schar­fes“ Training. Bestimmte Rassen nei­gen zu ange­bo­re­nen Fehlstellungen der Hüft- und Ellenbogengelenke, was die früh­zei­ti­ge Abnutzung des Gelenkknorpels unterstützt.

Symptome und Therapie bei Arthrose
Das wich­tigs­te Leitsymptom die­ser Gelenkerkrankung ist der Schmerz. Der Hund wird alles dafür tun, um die­sen zu lin­dern. Er ver­liert sei­ne Freude an der Bewegung. Andauernde Lahmheiten sind eben­falls deut­li­che Warnsignale. In die­ser Situation benö­tigt der Hund drin­gend Unterstützung. Zwar ist die Arthrose selbst nicht heil­bar, ihr Verlauf lässt sich allen­falls ver­lang­sa­men. Eine Schmerztherapie hilft, die Lebensumstände für den kran­ken Hund erträg­li­cher zu gestal­ten. Arthrose-Patienten erle­ben Gelenkbeschwerden nachts beson­ders unge­fil­tert. Dann ist der Hund „mit dem Schmerz allein“. Mit einer Schmerztherapie kön­nen auch die­se Hunde end­lich zur Ruhe kommen.

Moderne Schmerztherapien las­sen sich heu­te sehr indi­vi­du­ell an die vier­bei­ni­gen Patienten anpas­sen. Die Medikamente ergän­zen sich in ihrer Wirkung. Auch bei lang­fris­ti­ger Gabe ist die Gefahr mög­li­cher Nebenwirkungen gering einzustufen.

Eine frü­he Behandlung ist wich­tig, um die Entstehung eines Schmerzgedächtnisses zu ver­hin­dern. Selbst gerin­ge Reize wer­den dann als schmerz­haft wahr­ge­nom­men. Tiere, die so mas­siv unter Schmerzen lei­den, kön­nen sogar mit erhöh­ter Aggressivität reagieren.

Hundebesitzer kön­nen die Therapie aktiv unter­stüt­zen. So soll­ten sie auf eine ange­pass­te Fütterung ach­ten, denn jedes über­flüs­si­ge Pfund belas­tet die Gelenke zusätz­lich. Kurze, aber häu­fi­ge­re Spaziergänge sind von Arthrose-Patienten leich­ter zu bewäl­ti­gen und sor­gen dafür, dass das Tier in sei­nen ein­ge­schränk­ten kör­per­li­chen Grenzen mög­lichst lan­ge beweg­lich bleibt. Die Physiotherapie hilft eben­falls, Muskeln und Sehnen des erkrank­ten Hundes gezielt zu stabilisieren.

Bundesverband für Tiergesundheit (BfT)